Die EU 2017
2017 ist Geschichte. Das Institut für Europäische Politik zieht Bilanz: Werner Weidenfeld und Wolfgang Wessels geben wieder das Jahrbuch der Europäischen Integration heraus, gefördert vom deutschen Außenministerium. Es dokumentiert, was im vergangenen Jahr in den Institutionen der EU und in den verschiedenen Politikbereichen passiert ist.
Bereits im Vorwort fällt ein gewandelter Sprachgebrauch ins Auge. Herausgeber Wolfgang Wessels hat sich offensichtlich zugunsten des Binnen-Is vom generischen Maskulinum verabschiedet (vgl. S. 11). Der Linksruck bzw. die Tendenz zu politischer Korrektheit im Vergleich zu Vorjahren ist auch bei einem anderen heiklen Thema ersichtlich: So wird in verschiedenen Kapiteln nicht mehr von "illegaler Migration" gesprochen, sondern von "irregulärer Migration" (z. B. auf S. 219, S. 489), obzwar sich an der Rechtslage freilich nichts geändert hat.
Inhaltlich werden in den einzelnen Kapiteln die Politiken der Mitgliedsstaaten sowie der Gremien und Institutionen der EU abgebildet. Peter-Christian Müller-Graff und René Repasi konstatieren beispielsweise im Kapitel zur Asyl-, Einwanderungs- und Visapolitik, dass eine neue Politik der legalen Zuwanderung, wie sie Kommissionspräsident Juncker angekündigt hatte, nicht zu erkennen sei und daher der "Zugang von Drittstaatsangehörigen zur Union (…) zu großen Teilen immer noch ausschließlich durch das Asylrecht zu bewältigen ist" (S. 219). Dokumentiert sind auch die möglichen Neuerungen der Blue-Card-Richtlinie, die die EU-Kommission vorgeschlagen hat (vgl. S. 230).
Sehr interessant sind außerdem die einzelnen Kapitel zu den Mitgliedsstaaten und kontinentalen Nachbarstaaten, die über bedeutende politische Vorgänge in jenen Ländern im letzten Jahr informieren.

Über Imperien in Syrien-Palästina
Diese ebenso reichhaltige wie umfangreiche Studie ist die erste Monographie, die sich schwerpunktmäßig mit der ptolemäischen Herrschaftszeit in Syrien-Palästina befasst. Ein in jeder Weise herausragendes Buch.
Imperialer Wandel und ptolemäischer Imperialismus in SyrienKeine gute Zeit für Freihandel und was das für uns bedeutet
Angesichts der jüngsten neoimperialistischen Reflexe der „technologisch-industriellen Oligarchie“ in den USA und des von Corporate America unter Trump angekündigten Zoll-Tsunamis ist das vorliegende Werk zum richtigen Zeitpunkt erschienen.
Der Freihandel hat fertigEin „extrem aesthetizistisches Werk“, und das „auf eine negative Art“
Heinrich Manns Roman "Der Untertan" schildert in Diederich Heßling einen der wohl widerlichsten Protagonisten der Weltliteratur.
Der UntertanEin Mann, der nach Vergebung sucht, muss einen weiten Weg gehen
Leon de Winter hat sich in seinem ersten neuen Roman seit "Geronimo" (2016), "Stadt der Hunde", viel vorgenommen: Metaphysik, Mystik und Medizin.
Stadt der HundeJenseits aller messbaren Zeit
Peter Handke und Adalbert Stifter, sensible, behutsame und leise Schriftsteller, begegnen hier einander auf den Pfaden der Literatur. Handke lüftet gewissermaßen seinen Hut vor Stifter.
Schnee von gestern, Schnee von morgenEin tragisches Reiseerlebnis
Thomas Manns "Mario und der Zauberer" ist eine bis heute lesenswerte Auseinandersetzung mit dem alltäglichen Faschismus.
Mario und der Zauberer