Flashback mit Tiefgang
Regisseur Adrian Lyne ("9 1/2 Wochen", "Eine verhängnisvolle Affäre", "Untreu") hat mit "Jacob’s Ladder" ein geradezu politisches Werk abgeliefert, das sich nicht nur einer Verschwörungstheorie bedient, um Spannung zu erzeugen, sondern durchaus auch auf Horrorfilmelemente zurückgreift.
Fatales Flashback
Jacob Singer (Tim Robbins) ist ein Vietnam-Veteran, der bei der Post in New York arbeitet und des nachts von schrecklichen Visionen geplagt wird. Gesichtslose Dämonen, Teufelsfratzen und seltsam verstümmelte Monster verfolgen ihn in seinen Träumen, die ihn mitten in der Nacht schweißgebadet aufschrecken lassen. Bald entdeckt er, dass es auch seinen alten Kumpanen seiner Einsatztruppe ähnlich geht. Als sie gemeinsam einen Anwalt beauftragen und dieser bedroht wird und den Fall wieder abgibt, verfestigt sich eine Vermutung, die bald ihre schreckliche Bestätigung erfährt: Die Regierung steckt dahinter. Diese hatte während des Krieges Jacobs Kompanie unter eine Art LSD gesetzt, um ihre Leistungsfähigkeit und Aggression zu steigern. Bald findet Jacob heraus, dass dies nach hinten los ging und fatale Folgen hatte. Auch im wirklichen Leben gab es solche Experimente an ahnungslosen Testpersonen.
Jacob am Horrortrip
So soll etwa der als Unabomber bekannt gewordene Theodore Kaczynski, im Rahmen des vom CIA geleiteten MK ULTRA-Programms eine solche Testperson gewesen sein. Auch der Autor von "Einer flog über das Kuckucksnest", Ken Kesey, oder der Wissenschaftler Frank Olson. Die Inszenierung von Adrian Lyne, der normalerweise Betrugs- und Eifersuchtsdramen inszeniert, ist dermaßen spannend und gleichzeitig authentisch, dass man bald selbst an die Verschwörungstheorie zu glauben beginnt. Durch den Einsatz von historischem Material wie etwa dem Kernerator, der sich in Mietshäusern befand, um Abfälle zu verbrennen (auch: Incinerator) oder den realistischen Kriegsszenen in Vietnam, erzeugt Lyne eine beklemmende Atmosphäre, in der man bald gewillt ist, alles zu glauben, nur damit der arme Jacob aus seiner mißlichen Lage befreit wird.
Die Jakobsleiter in den Himmel
Das authentische Meisterwerk wartet am Ende mit einer Pointe auf, die alle Vermutungen, Lyne selbst würde an die Verschwörungstheorie glauben, auf eine elegante und ebenso geniale Weise Lügen straft. Nichts für schwache Nerven. So authentisch wie der neue Joker, aber vielleicht doch mit etwas mehr Tiefgang. Ein echter Trip voller Überraschungen eben. Obwohl der Titel die Pointe eigentlich vorwegnimmt. Dasselbe Thema bildete übrigens auch die Grundlage für "Shutter Island" von Dennis Lehane, ebenfalls erfolgreich mit Leonardo di Caprio verfilmt. Selbst die Kinder-TV-Serie "Stranger Things" nimmt das MK ULTRA-Programm als Idee auf.
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