Industrie
Häufig gelesen
Aktuelles und praktisches Wissen für die Arbeit im Wirtschaftsausschuss
Ein unentbehrlicher Ratgeber für die Arbeit im Wirtschaftsausschuss mit zahlreichen Beispielen und Fallstudien.
Handbuch WirtschaftsausschussControlling in produzierenden Unternehmen
Ein systematischer Überblick über die mit dem Controlling der Produktion verbundenen Problemstellungen und den entsprechenden Lösungsansätzen.
ProduktionscontrollingPolitik und Institutionen der EU im Jahr 2018
Was ist in und um die EU im letzten Jahr passiert? "Das Jahrbuch der Europäischen Integration" gibt wie jedes Jahr politikwissenschaftliche und politikberatende Auskünfte.
Jahrbuch der Europäischen Integration 2018Die Architektur industrieller Produktionsräume
Jeannette Kuo präsentiert die umfangreiche Forschungsarbeit ihres Gastlehrstuhls an der EPFL Lausanne zu industriellen Produktionsräumen.
Space of ProductionWirtschaft in Deutschland und auf dem Acker
Zwei Bücher aus dem Bereich Wirtschaftsgeographie. Beides Lehrbücher und beide haben eine ziemlich unausgewogene und affirmative Darstellung ihrer Themen.
Wirtschaftsgeographie Deutschlands / AgrargeographieDie Fratze der "friedlichen" Atomkraft
Eine geballte Ladung schwerwiegender Argumente gegen die Atomkraft. Das Buch aus den 70ern in neuer Auflage, leider aber nicht wirklich aktualisiert.
Friedlich in die KatastropheDiese Suppe essen wir besser nicht
Der sogenannte "Functional Food" wird von seinen Herstellern als die gesundheitsbringende Ernährung der Zukunft marktschreierisch verkauft. Dass es deutlich gesünder ist, genau diese Produkte zu vermeiden, ist einem spätestens nach Hans-Ulrich Grimms Buch klar.
Vom Verzehr wird abgeratenAls der Pott noch kochte
Essen blüht als Kulturhauptstadt in selten romantischem Arbeiterglanz und mit der Stadt das Erbe des Bergbaus. Zwei Bildbände erinnern an eindrucksvolle Industriedenkmäler und feiern das Gründerpaar der deutschen Fotografie Bernd und Hilla Becher.
Bergwerke und Hütten / Zeche HannoverWirtschaftliche und soziale Umwälzungen im Ruhrgebiet
Dieses, nicht unbedingt an ein breites Publikum gerichtete Werk geht der wirtschaftlichen Entwicklung samt deren sozialen Auswirkungen und den vielfältigen Wandlungsprozessen im Ruhrgebiet bis heute nach.
Das RuhrgebietUnter Räubern
Fromms war einst der deutsche Inbegriff für das Kondom. Michael Sontheimer und Götz Aly zeigen in ihrer kurzen Studie, wie der erfolgreiche jüdische Fabrikant Julius Fromm in die Fänge der Nazis geriet.
FrommsDeutschlands technische und wirtschaftliche Entwicklung im 19. und 20. Jahrhundert
Dieses knapp gehaltene Werk liefert einen groben Überblick über die technische und wirtschaftliche Entwicklung Deutschlands im 19. und 20. Jahrhundert.
Technik und Wirtschaft im 19. und 20. JahrhundertSeilziehen zwischen den Interessen der Politik und denjenigen der Wirtschaft
Über die Schwierigkeiten der westdeutschen Industrie, nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs den "Osthandel" wieder zu beleben.
Wirtschaftsdiplomatie im Kalten KriegVorgänge und Verhältnisse in einem I.G. Farben Werk
Eine bemerkenswerte Studie über die Vorgänge und Verhältnisse in einem I.G. Farben Werk während des Nationalsozialismus.
HoechstFamilieninhärentes Unternehmertum
Mit ihrer Bochumer Habilitationsschrift von 2003 legt Carola Groppe, von Hause aus Erziehungswissenschaftlerin, eine äußerst interessante und für die wirtschaftshistorische Forschung gleichsam bedeutende Untersuchung vor. Am Beispiel der Langenberger Seidenfabrikantefamilien Colsman (Bergisches Land), die heute noch in der 8. Generation fortgeführt wird, geht die Autorin der Frage nach, wie Unternehmer "gemacht werden". Carola Groppe konnte auf die umfangreichen, jedoch weit verzeigten, Archivalien der Familie und der Firma zurückgreifen, deren Überlieferungsdichte ein Paradies für jeden Historiker darstellt. Dem Text kommt das später in Form längere und meist spannend zu lesender Zitate zu Gute. Analytisch und methodisch folgt die Autorin folgendem Konzept: Nach einer knappen bildungstheoretischen Einleitung werden die drei Generationen der Familie Colsman, von 1649 bis 1840, als Folie für die Bildungs- und sozialtheoretischen Überlegungen benutzt. Carola Groppe verfolgt dabei stets die gleichen Sozialisationsbedingungen, um die eingangs gestellten Thesen bestätigen zu können: Lebenswelt, Lebensform, Lebensmuster und Kultur, Bildungswege und Protestantische Ethik. Das Fazit: die Unternehmer der Familie Colsman wurden zum Unternehmertum erzogen. Neben der Erziehung der Eltern, spielte vor allem das soziale Milieu, in der die Nachfolger in spe vorbildhafte Lebensmuster erlebten, eine große Rolle. Dass die Unternehmensnachfolge über mehrere Generationen bis heute gesichert ist verdankt die Familie Colsman zudem einem Ausbleiben von intrafamiliären Erbfolgekriegen. Stets bestand ein geeigneter Pool von Nachfolgern. Die Hoffnung auf Weiterführung der Firma ruhte nicht auf einer Person, was am Beispiel Krupps zu erheblichen Problemen führte. Carola Groppe hat eine sehr detaillierte, anspruchsvolle und bisweilen spannende Arbeit vorgelegt, die nicht nur inhaltlich bemerkenswert erscheint, sondern durch die Interdisziplinarität sowohl für die historische- als auch erziehungswissenschaftliche Forschung ein Gewinn ist. Einzig die mangelnde Auseinandersetzung mit der Terminologie lässt negative Kritik notwendig werden: So geht die Autorin nicht auf die in der wirtschaftshistorischen Forschung entflammte Debatte, wie sich Wirtschaftsbürgertum definiert bzw. wann man von Wirtschaftsbürgern anstatt von Unternehmern sprechen kann, ein. Den Wert der vorliegenden Arbeit schmälert das aber nur geringfügig. Man darf auf den zweiten Band, der den Zeitraum von 1840 bis 1922 abdeckt, gespannt sein und hoffen, dass ein baldiges Erscheinen naht.
Der Geist des UnternehmertumsVielfach wird übersehen, dass die Industrialisierung nicht nur ein rein technologisch-wirtschaftlicher Prozess war, sondern dass es sich um eine tiefgreifende wirtschaftliche und soziale Umwälzung handelte. (S. 44)