Der Goldmacher von Lom
Der Rat des Landes Lom hat eingeladen. Viele berühmte Magier aus Nah und Fern sollen sich einen Eindruck verschaffen von den Fähigkeiten des Goldmachers, der es geschafft haben soll, Stein in Gold zu verwandeln. So macht sich auch Julin mit seinem Lehrmeister Darian auf den Weg. Direkt hinter der Grenze werden sie überfallen, aber von der Lomer Stadtwache gerettet. Misstrauisch geworden, nimmt Darian Quartier im Gasthaus von Abelina, statt wie ursprünglich geplant im Handelspalast.
Darian ist skeptisch gegenüber dem Goldmacher und möchte bei der Vorführung den Steinstaub untersuchen. Doch als er neben dem Magier steht, bricht ein Stück der Decke heraus und begräbt die beiden unter sich. Die Lomer Magierin Avia wird dafür verurteilt.
Als Julin erfährt, dass Darian sofort beerdigt werden soll, obwohl man sonst in Lom, wegen des gefrorenen Winterbodens, damit bis zum Frühjahr wartet, wächst sein bereits latent vorhandenes Misstrauen weiter an. Von der Jägerin Fenja lässt er sich noch einmal in die Hallen der alten Könige führen, wo das Unglück geschah. Haliz va Lagar, die Tochter von Darians besten Freunden, folgt ihm. Was sie dort erleben, lässt die drei weitere Nachforschungen anstellen.
Doch bevor es richtig los gehen kann, gerät Julin als Sklave in die Minen…
Der Roman ist nach dem mehrfach prämierten Buch "Im Bann des Fluchträgers" Nina Blazons zweites Werk. Es spielt in derselben Welt und Darian sowie andere Figuren, kennt der Leser womöglich bereits aus dem ersten Buch. Dennoch sind beide Romane voneinander unabhängig.
Mit seinen roten Haaren und den Feuersprossen entspricht Julin nicht gerade dem Erscheinungsbild eines strahlenden Helden, doch er ist eine sympathische Gestalt und durch die beiden jungen Frauen Haliz und Fenja bieten sich zwei weitere gute Identifikationsfiguren. Es ist aber Julins Perspektive, aus der erzählt wird. Der Leser erfährt kaum mehr, als der junge Magier weiss und so bleibt das wirkliche Geschehen in der Halle der alten Könige und dessen Hintergrund fast bis zum Ende unbekannt. Immer wieder gibt es überraschende Ereignisse und Wendungen. Es wäre schade, hier mehr von der Handlung zu verraten.
Es ist eine spannende, vielschichtige, aber nicht verwirrende Geschichte mit einem gewissen Anspruch, die den Leser fesselt. Die Charaktere erinnern an die guten Helden der Märchen. Sie sind aber keine moralisch überhöhten Vorbilder, durch die sich Jugendliche bevormundet fühlen könnten, sondern sympathische, ansprechende Figuren. Die durchaus vorhandene Gesellschaftskritik ergibt sich einfach aus der Geschichte, ohne dass Blazon sie explizit thematisieren müsste.
Besonders hervorzuheben ist die hier erdachte Welt. Nicht die im Fantasy üblichen Elfen, Zwerge, Orgs, Oger und Trolle begegnen dem Leser, vielmehr sind es ganz neue Wesen, die von der Autorin erfunden wurden: vielschichtige, angenehme aber auch erschreckende Gestalten, die sich der Leser gut vorstellen kann.
Ein spannender Fantasy- und Abenteuerroman für Jugendliche und Erwachsene, den die Rezensentin wärmstens empfehlen kann.

Über Imperien in Syrien-Palästina
Diese ebenso reichhaltige wie umfangreiche Studie ist die erste Monographie, die sich schwerpunktmäßig mit der ptolemäischen Herrschaftszeit in Syrien-Palästina befasst. Ein in jeder Weise herausragendes Buch.
Imperialer Wandel und ptolemäischer Imperialismus in SyrienEin Rätsel, das eins bleiben wird
Kaspar Hauser tauchte am 26. Mai wie aus dem Nichts mitten auf dem Unschlittplatz in Nürnberg auf. Fünf Jahre gab er den Bürgern der alten Reichsstadt Anlass zu allerlei Herumrätseln. Dann fiel er einem Mordanschlag zum Opfer.
Caspar Hauser oder die Trägheit des Herzens / Der Fall Kaspar HauserÜber die Zeit
Lars Gustafsson reist mit lyrischer Musikalität auf den Spuren von Johann Sebastian Bach, nur sehr viel sanfter als der Leipziger Thomaskantor, nicht mit revolutionärer Kraft, aber mit einer vergleichbaren Sensibilität.
Variationen über ein Thema von SilfverstolpeKeine gute Zeit für Freihandel und was das für uns bedeutet
Angesichts der jüngsten neoimperialistischen Reflexe der „technologisch-industriellen Oligarchie“ in den USA und des von Corporate America unter Trump angekündigten Zoll-Tsunamis ist das vorliegende Werk zum richtigen Zeitpunkt erschienen.
Der Freihandel hat fertigEin „extrem aesthetizistisches Werk“, und das „auf eine negative Art“
Heinrich Manns Roman "Der Untertan" schildert in Diederich Heßling einen der wohl widerlichsten Protagonisten der Weltliteratur.
Der UntertanEin Mann, der nach Vergebung sucht, muss einen weiten Weg gehen
Leon de Winter hat sich in seinem ersten neuen Roman seit "Geronimo" (2016), "Stadt der Hunde", viel vorgenommen: Metaphysik, Mystik und Medizin.
Stadt der Hunde