Der Mensch im historischen Prozess
Auf knapp 200 Textseiten gelingt es Jakob Tanner, Professor für Geschichte der Neuzeit an der Forschungsstelle Sozial- und Wirtschaftsgeschichte der Universität Zürich und zugleich Mitherausgeber der Zeitschrift "Historische Anthropologie", einen konzisen Einblick in die Entwicklung der historischen Anthropologie zu geben und gleichzeitig neue Forschungen anzuregen. Dabei setzt der Autor vor allem auf methodische Klarheit, gibt seinen Ausführungen also zunächst Definitionen zur Hand: Was ist "Historische Anthropologie" und was vermag sie zu leisten. Demnach ist die Anthropologie "heute also dabei, die Wissenschaft quer durch die Disziplinen hindurch zu infiltrieren" (S. 19). Gerade deshalb ist ein Schneise durch den Dschungel der Forschungen mehr als notwendig.
Nachdem umfassend vergangene Forschungsleistungen rekapituliert wurden, allen voran der französischen Denkschule der "Annales", wirft Jakob Tanner den Blick links und rechts der Geschichtswissenschaft: Naturwissenschaftliche Ansätze wie die Neurologie finden ebenso ihre Berechtigung wie der als "symmetrische Anthropologie" typologisierte kybernetische methodische Zugriff.
Das sehr hohe intellektuelle Niveau dieser Einführung mag manchen Leser zunächst zweifeln lassen, ob ein Erkenntnisgewinn möglich ist. Lässt man sich jedoch auf dieses hohe reflektorische Niveau ein, können viele neue Perspektiven auf den Menschen im historischen Prozess eröffnet werden. Jakob Tanner schafft den Quantensprung zwischen Geschichte, Soziologie, Kulturwissenschaft, Medizin, Naturwissenschaft und Germanistik. Denjenigen, die sich mit Historischer Anthropologie auseinandersetzen, sei dieses Werk auf Grund seiner intellektuellen Anreize sehr empfohlen.
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