Feuergeister
Christoph Peters hat seinen neuen Roman seinem Freund, dem Keramiker Jan Kollwitz gewidmet, und genau dieser Keramiker ist auch Thema des Buchs - kein fiktionaler Text also, sondern einer, der auf authentischen Erfahrungen beruht. Dieses Insider-Wissen, auf das der Autor zurückgreifen konnte, kommt dem Buch an vielen Stellen in Form von Seitenhieben gegen die selbstzufriedene deutsche Keramik-Szene zugute.
"Deutschland hat auch eine alte Keramiktradition. Salzbrand vor allem. Rheinisches Steinzeug, Westerwald-Steinzeug ... Im Osten gab es Bürgel-Steinzeug. Ich habe zwei Stücke in meinem Besitz, einen Krug und einen Teller. Sehr gute Stücke. Doch heutzutage liegt alles darnieder. [...] Brauchbare Glasuren haben sie überhaupt keine mehr.", sagt der alte japanische Großmeister der Keramik in einem fiktiven Dialog mit seinem Schüler.
Neben seiner sprachlichen Eleganz macht auch Peters' Witz das Buch zu einem Lesegenuss.
Im Buch heißt der junge deutsche Keramiker Ernst Liesgang. Nach einem langen Studienaufenthalt in Japan eröffnet sich ihm die Möglichkeit, sich daheim in Deutschland einen traditionellen Anagama-Brennofen bauen zu lassen, und zwar von keinem Geringeren als Herrn Yamashiro, einem erfahrenen japanischen Ofensetzer. Die Bauphase einschließlich ihrer Vorgeschichte bis zum Einbrennen des riesigen Brennofens ist das eigentliche Thema des Buchs. Über den alten Ofenbaumeister - aber auch über japanische Mentalität und Denkweisen - erfährt man viel, doch die neue Liebe Herrn Yamashiros für die norddeutsche Küche ist eher eine witzige Anekdote am Rande und kein zentrales Thema des Romans.
Nach langer, frustrierender Suche findet Ernst Liesgang in einem Dorf an der holsteinischen Ostseeküste in einem alten Pfarrgarten den geeigneten Standort für seinen Anagama-Ofen. Vergeblich wartet der Leser um Aufklärung bezüglich einer von Liesgang diffus erfühlten, schwierigen Ausstrahlung des Orts, die seiner Vermutung nach auf ein fürchterliches Ereignis in der Vergangenheit zurückzuführen ist. Steht vielleicht die eindrucksvolle Kolonie von Riesenbärenklau in Verbindung mit dieser spirituellen Last des Ortes? Das wird der Leser nie erfahren. Im Romanzusammenhang jedenfalls wirkt die ausführliche Schilderung der Vernichtung dieser giftigen Pflanzen, die das ökologische Gleichgewicht in Deutschland zu stören drohen, etwas unmotiviert. Schon fürchtet man um das ganze Projekt, Herr Yamashiro erkrankt, ohne ihn könnte der Ofen niemals zur Vollendung gelangen, wer weiß, welche bösen Geister noch im Pfarrhaus wirken ... Doch glücklich wendet sich alles zum Guten, Herr Yamashiro kann weiterbauen, der Ofen gelingt, und Ernst Liesgang schafft es nach monatelangem Zaudern, den Anagama noch vor dem Winter einzubrennen und ihn sich somit zu eigen zu machen.

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