Henry Dunant
1859 reiste Henry Dunant, der schweizerische Philantroph, nach Oberitalien, um den verwundeten Soldaten in der Schlacht von Solferino zu helfen. Er praktizierte die Grundsätze seiner späteren Institution: "Verwundete hören auf, Feinde zu sein, sind einfach wieder Menschen, haben Recht auf Hilfe, ihre Nachrichten sollen den Angehörigen übermittelt werden." Sein Erlebnisbericht "Un souvenir de Solférino" (1862) erregte grosse Aufmerksamkeit. Auf Dunants Anregung wurde 1863 das Internationale Rote Kreuz gegründet und 1864 das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) und die Genfer Konvention beschlossen. 1901 wurde Henry Dunant der erste Friedensnobelpreis - zusammen mit dem Pazifisten Frédéric Passy - verliehen.
Von der ihm zustehenden Hälfte der Preissumme in der Höhe von 104'000 Franken sah Dunant jedoch nie etwas. Bis zu seinem Tod 1910 war der Gründer des Roten Kreuzes hoch verschuldet und musste zeitweise sogar an Hunger leiden. Ursprung dieser kaum bekannten Tragödie war ein Urteilsspruch des Genfer Handelsgerichtes von 1868: Dunant habe mit undurchsichtigen Geschäften absichtlich seine Geschäftspartner betrogen. Infolgedessen wurde Dunant, der stets seine Unschuld beteuerte, aus seinem eigenen Werk ausgeschlossen und sein erbittertster Widersacher, Gustave Moynier, bekam willkommenes Material gegen Dunant in die Hand. Gustave Moynier, der Dunants Ideen in seiner Gemeinnützigen Gesellschaft von Genf aufgenommen hatte, hatte ursprünglich nicht unwesentlich zur Entstehung des Roten Kreuzes beigetragen. Später wäre ihm am liebsten gewesen, wenn Dunant einfach vergessen gegangen wäre und er selbst als Gründer gefeiert worden wäre. Doch so weit liess es Dunant nicht kommen. Er sorgte nicht nur dafür, dass sein Name mit dem Roten Kreuz verbunden blieb, sondern entwickelte auch neue Visionen. So zum Beispiel die Idee eines "Grünen Kreuzes", das die Gleichberechtigung der Frau fördern soll. Seiner Zeit etwas zu weit voraus, ging Dunant Kompromisse ein, damit wenigstens Ansätze umgesetzt werden konnten. Das trifft auch auf das Rote Kreuz zu: Dunants eigentliches Ziel war nicht eine Humanisierung des Krieges, die das Rote Kreuz ohne Zweifel mit sich brachte und bringt, sondern schlicht und einfach eine Welt ohne Krieg.
Eveline Hasler zeichnet kein verklärtes Bild eines bewundernswerten Visionärs, sondern zeigt auch die menschliche Seite auf, wo Verbitterung, Selbstmitleid und Eitelkeit dazugehören. Eine bewegende Biografie über ein bewegendes Schicksal.
Drama in Maine
Sullivans sechster Roman spielt wieder in New England, in Maine und taucht tief in Geschichte und Gegenwart ab ...
Die Frauen von MaineTatort Leipzig anno 1844
Drei gelungene Krimis aus dem historischen Leipzig.
Lerchen und Löwen / Die Rückkehr der Wölfin / KindermundKalter Krieg – heiße Herzen
Der "Summer of Love" prägte eine ganze Generation ... und im Grunde Aufbegehren, Träume und Utopien der 68er. Was blieb übrig von der Hippie-Generation, von freier Liebe, Drogen und Friedensbewegung?
SED, LSD und ein Hippie MädchenDas Scheitern einer Familie
Ellin Carsta erzählt in ihrem aktuellen Roman "Die ferne Hoffnung" eine deutsche Familiengeschichte des ausgehenden 19. Jahrhunderts.
Die ferne HoffnungVon räuberischer Liebe im Schnee
František Vláčils Literaturverfilmung "Marketa Lazarová" gilt seit seinem Erscheinen schon als bester tschechischer Film aller Zeiten. Eine packende und sehr poetisch erzählte Geschichte.
Marketa LazarováDie Menschenwürde im Recht
"Die Würde des Menschen ist unantastbar". Was dieser Grundsatz bedeutet und wie variabel in der Rechtsprechung damit umgegangen wird, legt der Autor dar.
Menschenwürde und Menschenrechte