Newtons Hommage an seine Heimatstadt
"Berlin, Berlin", heißt das vom leitenden Kurator in der Helmut Newton Stiftung in Berlin, Matthias Harder, herausgegebene Fotobuch, das ganz im Zeichen der Heimatstadt von Helmut Neustädter aka Newton steht. Der 1920 in Berlin geborene Helmut Newton machte seine Ausbildung bei der legendären Fotografin Yva, wurde aus Berlin vertrieben und kehrte in den Siebzigern wieder zurück. Seine eigentliche Heimat war aber der Jetset, die Welt der Stars und Sternchen, das mondäne Leben in Paris, New York und Monte Carlo. Die Welt der Reichen und Schönen. Sie porträtierte er.
Fotograf der Glamour- und Scheinwelten
Seine unkonventionellen Bildkompositionen galten immer als Markenzeichen einer Karriere, um die ihn so viele beneideten. Newton publizierte Fotoserien für die Zeitschriften Constanze, Adam, Vogue, Condé Nast's Traveler, ZEITmagazin, Männer Vogue, Max und das Süddeutsche Zeitung Magazin sowie sein eigenes Magazin Helmut Newtonʼs Illustrated. Newton publizierte darüber hinaus regelmäßig international in Kunstzeitschriften wie Art in America, Aperture, Foam, Eikon oder Photonews, und veröffentlichte Artikel in Büchern und Ausstellungskatalogen. Er war stets am Puls der Zeit, ganz anders als es ihm sein Vater prophezeit habe, er werde bei seinem liderlichen Lebensstil einmal in der Gosse landen. Gleich bei seiner Rückkehr publizierte er eine wichtige Bildstrecke, die vorliegender Publikation auch den Titel verdankt. "Berlin, Berlin" war eine 14-seitige Bildstrecke die die damalige deutsche Mauerstadt als rasanten Trip durch die Dekadenz präsentierte. Die Sujets waren ähnlich denen, die schon in den Dreißigern anziehend auf Newton gewirkt hatten, schöne Frauen, Mode, Moderne. Eine andere berühmte Fotoserie widmete sich "Mata Hari", dem Restaurant Exil, der Bar Paris oder dem Nachtleben der Lützower Lampe. Aber neben seinen Mode- und kontrovers diskutierten Aktbildern fotografierte Helmut Newton auch immer wieder Porträts, ein eigenes Genre, für das er sich ab 1970 zu interessieren begann.
Helmut Newton Stiftung inmitten von Berlin
Helmut Newtons Hommage an seine Heimatstadt und ihr ganz eigenes unverwechselbares "Berliner Flair" zeigt auch viele Celebrities, die Newton porträtierte oder sogar in Szene setzte. Etwa Vertreter der Berliner Filmszene wie Hanna Schygulla und Wim Wenders an der Berliner Mauer oder John Malkovich, Otto Sander, Nadja Auermann, Nan Goldin und David Bowie.
Die vorliegende Publikation zeigt viele von Newtons ikonischen Berlin-Fotografien ebenso wie viele unbekannte Aufnahmen aus den 1930er- bis 2000er-Jahren, Nachtschwärmer in den angesagten Clubs und Restaurants der Stadt, Aktaufnahmen in den Alt-Berliner Pensionen seiner Jugend sowie den Berliner Funkturm past and present. Das Archiv seines Lebenswerks konnte Helmut Newton 2003 noch selbst in das neugegründete HN-Archiv im ehemaligen Landwehrkasino neben dem Bahnhof Zoologischer Garten überführen. Jener Bahnhof, von dem aus er im Winter 1938 Berlin überstürzt verlassen musste. So konnte ein Kreis wieder geschlossen werden und vielleicht ein Minimum wiedergutgemacht werden. Der Herausgeber, Matthias Harder, 1965 in Kiel geboren, studierte Kunstgeschichte, Klassische Archäologie und Philosophie in Kiel und Berlin. Er ist Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Photographie sowie Vorstandsmitglied des European Month of Photography. Seit 2004 arbeitet er als leitender Kurator in der Helmut Newton Stiftung in Berlin; er publiziert darüber hinaus regelmäßig international in Kunstzeitschriften wie Art in America, Aperture, Foam, Eikon oder Photonews, und veröffentlicht Artikel in Büchern und Ausstellungskatalogen. Eine Buchpräsentation findet in Berlin demnächst bei Taschen statt.
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