Eine Mumie gibt Rätsel auf
Detective Inspector Jessie Driver ist sauer. Nicht genug, dass ihre neue Chefin sie von dem Entführungsfall der 16-jährigen Anna Maria abzieht und ihn ihrem "Erzfeind" Ward überträgt, jetzt soll die bekennende Bikerin auch noch ihre geliebte Lederjacke und -hose gegen Rock und Chanel-Jäckchen tauschen und sich ihrem Dienstrang gemäß dezent schminken und frisieren. Als wäre das noch nicht genug, wird sie mit der Aufklärung eines mumifizierten Toten beauftragt und darf sich mit dem Exorzisten Vater Forrester rumschlagen.
Mobbing am Arbeitsplatz
Dies ist bereits der zweite Roman Gay Longworth' rund um die eigenwillige und -sinnige Jessie Driver. Doch auch ohne Kenntnis des ersten Teils vermittelt die Autorin geschickt ein Bild der persönlichen Situation, so dass Leser, die den ersten Teil noch nicht kennen, überhaupt keine Probleme haben, sich in Jessies Situation einfühlen zu können. Dankenswerterweise legt die Autorin deutlich mehr Wert auf die verschiedenartigsten Gefühlsebenen ihrer Protagonisten als vergleichbare Serien. So manche Leserin kennt Mobbing am Arbeitsplatz. Jessie trifft es in diesem Buch gleich mehrfach. Ohne Rückendeckung durch ihre neue Chefin muss sie sich einiges gefallen lassen und "nebenbei" auch noch einen Mord sowie eine Entführung aufklären. Bemerkenswert realistisch werden hier die Ermittlungsarbeiten dargestellt. Statt der technisch-medizinischen Überflieger sind Jessie und ihre Helfer eher mit Maulwürfen zu vergleichen, die sich tagelang in Archiven rumtreiben oder stundenlang Tagebücher Seite für Seite durchgehen auf der Suche nach einem Hinweis. Wie in den "alten" Krimis ist hier Intuition, geistige Flexibilität, Geduld und Beharrlichkeit der Weg zum Ziel. Der Freund "Zufall", in anderen Krimis schon bald überbemüht, tritt auf glaubwürdige Art und Weise auf.
Good Old Fashioned Style
Der Schreibstil ist angenehm leicht und flüssig und die Geschichte wird, bis auf die notwendigen Rückblenden, streng linear erzählt. Der Roman lebt von der sympathischen Hauptfigur, der fiktiven Realität des Plots und den schnoddrigen Sprüchen. Sogar Berufsstände, die nicht unbedingt für ihren Wortwitz berühmt sind, sorgen für witzig-ironische Pointen: Als der Priester von Burrows, Jessies Mitarbeiter, als "Exorzist" bezeichnet wird, wehrt er sich und sagt: "Nein, so nennen wir uns nicht mehr. Seit diesem Film, sie wissen schon welchen, ist diese Berufsbezeichnung einfach zu negativ besetzt."
Fazit: Eine sympathische Hauptfigur, ein glaubwürdiger Plot und realistische Schwierigkeiten in Beruf und Freizeit zeichnen diesen Roman aus. Eine klare Empfehlung für jeden Leser, der Krimis im Stil von Hakan Nesser oder Henning Mankell mag.

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