Hans Eichenberger

Kluge und praktikable Konstruktionslösungen mit Eleganz

Die vorliegende Publikation ist seit über 30 Jahren die erste umfassende Monografie über Hans Eichenberger, diesen lebenden Protagonisten der Schweizer Wohnkultur und Preisträger des Schweizer Grand Prix Design 2016. Die Monografie entstand im Rahmen der Serie und Entdeckungsreise von Design+Design (Joan Billing und Samuel Eberli) zur Schweizer Wohnkultur.

Das vielfältige Buch zum Entwerfer und Innenarchitekten ist das gelungene Resultat des Studiums säuberlich archivierter Pläne, Skizzen, Fotografien und Modelle einer mehrere Jahrzehnte umfassenden Arbeit zur Wohnkultur. Neben dem systematischen Durchforsten der Archive führten die beiden Autoren diverse persönliche Gespräche mit der Ikone der Schweizer Designgeschichte und verschiedenen Wegbegleitern an seinem Wirkungsort, der Siedlung Halen.

Das zu einem Buch verarbeitete Zeitzeugnis des Möbeldesigns der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts umfasst nicht nur die viel beachteten Entwürfe von Holz- und Stahlrohrmöbeln, sondern vermittelt auch die intensive Auseinandersetzung Eichenbergers mit der Gestaltung von Innenräumen und -architektur. Hervorzuheben gilt es insbesondere das Bistro Halen im Wohnungsbauexperiment der Siedlung Halen des Atelier 5 in Bern. Mit der Inneneinrichtung und Gestaltung wurde 1961 Hans Eichenberger betraut, der das Bistro in ein Schmuck- und Herzstück der Siedlung verwandelte. Mit gezielt eingesetztem, aber sehr prägnantem Mobiliar vermittelt das Bistro gekonnt das Aufkommen eines neuen Lebensgefühls in der Spätmoderne der Schweiz. Die offene und sich zum Platz hin öffnende Grundrissdisposition wird durch zwei an der Stirnseite gegenüberliegende Spiegel vom Gestalter eindrücklich komplementiert. In die Monografie sind diverse wunderschöne Schwarz-Weiss-Aufnahmen aus den Anfangsjahren der Siedlung (aus dem Archiv Hans Eichenbergers) eingeflossen, die durch Detailaufnahmen und Prototypen für das Aussenmobiliar ergänzt werden.

Neben der Dokumentation des Bistros ermöglicht die Monografie die Auseinandersetzung mit den ikonografischen Entwürfen von Stahlrohrmöbeln von Mies van der Rohe, Hannes Meyer, Pierre Jeanneret, Charlotte Perriand, Marcel Breuer und Le Corbusier. Nicht die simple Kopie berühmter Vorbilder steht im Vordergrund, sondern das Anknüpfen und Weiterstricken der Überlegungen zu Typenmöbeln des Bauhauses stehen im Zentrum von Eichenbergers Auseinandersetzung.

Den akademischen Diskurs, trotz steigender Anerkennung Hans Eichenbergers in der Szene, interessiert den Produktgestalter wenig. Was seine Arbeit bis weit ins Alter prägte, ist die Suche nach klugen und praktikablen Konstruktionslösungen mit einer gewissen Eleganz. Mit dieser gradlinigen Arbeitsweise der Reduktion wird der Gestalter und Innenarchitekt in die Designgeschichte eingehen. Joan Billing und Samuel Erberli von Design+Design schufen mit dieser starken Publikation ein wichtiges Zeugnis der Schweizer Designgeschichte.

Hans Eichenberger - Protagonist der Schweizer Wohnkultur ist eine schöne und sehr gelungene Lektüre, die es dem Leser ermöglicht, die Entwurfshaltung und ihren Kontext, in dem sich der Entwerfer und Innenarchitekt bewegt, aufzuschlüsseln.

Hans Eichenberger
Joan Billing (Hrsg.)
Hans Eichenberger
Gestalter und Innenarchitekt. Protagonist der Schweizer Wohnkultur
192 Seiten, gebunden
EAN 978-3858815217

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