Controlling im Handel
"In-Memory-Datenbanken, Echtzeitanalysen, Cloud-Abfragen, Big Data,… Die Anzahl an technischen Neuerungen für die Analyse in Handelsunternehmen hat in den letzten Jahren rasant zugenommen. Heute sind viele analytische Fragestellungen im Handelscontrolling realisierbar, die vor wenigen Jahren aufgrund nicht vorhandener Daten oder mangelhafter Abfragemöglichkeiten nicht oder kaum denkbar gewesen waren. Dennoch sollte trotz des technischen Fortschreitens nicht vergessen werden, dass die betriebswirtschaftliche Fragestellung im Fokus des Interesses stehen sollte. Anders ausgedrückt: eine unsinnige Abfrage liefert ein unsinniges Ergebnis – auch wenn die Technik das Ergebnis nahezu in Echtzeit liefert." (Entnommen aus dem Vorwort der Verfasser zur 4. Auflage)
Vor dem Hintergrund der großen Herausforderungen, mit denen der Handel konfrontiert ist – etwa Digitalisierung und hybrides Kaufverhalten, Preiskriege und Flächenexplosion, schnelle Marktdynamiken und neue Geschäftsmodelle – ist ein Controlling, das die gute Führung von Handelsunternehmen unterstützt, unverzichtbar. Nach wie vor ist die Fragestellung, wie sich Kennzahlen und damit Analysen bilden lassen, hochrelevant. Hier knüpft das Buch der beiden Autoren Jörg Becker, Professor an der Uni Münster mit den Schwerpunkten Daten- und Prozessmanagement, Referenzmodellierung, Handelsinformationssysteme, E-Government sowie Hybride Wertschöpfung, und Axel Winkelmann, Professor an der Uni Würzburg, der sich thematisch mit dem Management und der Gestaltung von operativen und dispositiven betriebswirtschaftlichen Systemen und entsprechender Informationsmodellierung befasst, an. Mit einer Vielzahl an Kennzahlen und betriebswirtschaftlichen Hintergründen zu den Abteilungen und Aufgabenbereichen von Handelsunternehmen wollen die Verfasser die Erarbeitung einer Konzeption für ein eigenes Berichtswesen unterstützen. Dabei wird die große Referenzbibliothek mit über 500 Kennzahlen nicht als eine starre und verbindliche Anleitung, wohl aber als Hilfestellung verstanden. Schließlich verfügt jedes Unternehmen über eigene Vorstellungen im Hinblick auf die betriebswirtschaftliche Ausgestaltung des Handelscontrollings und geht dabei von individuellen IT-spezifischen Anforderungen aus.
Das Werk bietet einen ganzheitlichen Blick auf die Aufgaben des Controllings im Handel und gliedert sich hierzu in zehn Kapitel. Das erste widmet sich einer Positionsbestimmung und referiert u. a. die Begrifflichkeiten, Konzeptionen, Aufgaben und zukünftigen Herausforderungen des Controllings sowie die Besonderheiten, den Stand und die Instrumente des Handelscontrollings, einschließlich der Thematik Corporate Governance und Risikocontrolling. Im Mittelpunkt des zweiten Kapitels steht die Fragestellung, wie die richtigen Informationen zur richtigen Zeit und am richtigen Ort zur Verfügung stehen. Hierzu werden die Informationsbedarfsanalyse als Ausgangspunkt zur Gestaltung des Berichtswesens und danach dessen Konstrukte erörtert. Anschließend wird mit dem Handels-H-Modell ein Vorgehensmuster entwickelt, mit dem sich das Berichtswesen erfassen und verbessern lässt. Dieses Konzept repräsentiert ein umfassendes und systematisches Informations- und Koordinationsmodell für mehrstufige (auch virtuelle) Handelsunternehmen und ist sowohl in Theorie als auch in Praxis weit verbreitet.
Die weiteren acht Kapitel befassen sich mit den folgenden Schwerpunkten:
- IT-Systeme als Grundlage eines erfolgreichen Handelscontrollings – dabei geht es um interne und externe Datenquellen, Standardisierung des elektronischen Datenaustauschs (EDI), Datenschutz und Datensicherheit;
- Handelscontrolling in der Beschaffung – neben dem Handelscontrolling im Supplier Relationship Management werden die Funktionen Einkauf, Wareneingang, Rechnungsprüfung und Kreditorenbuchhaltung sowie die einschlägigen Kennzahlen und Formeln behandelt;
- Handelscontrolling in der Distribution – einen Schwerpunkt bildet hierbei das Handelscontrolling im Customer Relationship Management. Daneben werden auch Kennzahlen und Formeln für die Teilaufgaben Verkauf, Warenausgang, Fakturierung und Debitorenbuchhaltung vorgestellt;
- Handelscontrolling im Lager – es werden insbesondere Kennzahlen mit Formeln im Bereich Lagermanagement und -steuerung erörtert;
- Handelscontrolling bei betriebswirtschaftlich-administrativen Aufgaben – diese sind trotz des im Handel propagierten integrativen Charakters häufig von der Warenwirtschaft abgekoppelt. Dementsprechend wird hier das Handelscontrolling in der Haupt- und Anlagenbuchhaltung sowie im Treasury, in der Kostenrechnung und Personalwirtschaft, einschließlich ausgewählter Kennzahlen und Formeln, behandelt;
- IT-Controlling im Handel – die Kosten für die Informationstechnologien bilden in vielen Unternehmen einen stetig steigenden Fixkostenblock, so dass deren Kenntnis und Beeinflussungsmöglichkeiten, damit auch einhergehend die Gewinnung der entsprechenden Kennzahlen und Formeln, zunehmend an Bedeutung gewinnen;
- Interorganisationales Handelscontrolling und Benchmarking – Kennzahlenansätze im Handel müssen über die eigene Unternehmensgruppe hinausgehen. Deshalb wird gezeigt, wie insbesondere Betriebsvergleiche und Benchmarking einbezogen werden können;
- Organisation des Controllings – während durch Controlling eine Erhöhung der Unternehmenseffizienz und -effektivität angestrebt wird, unterliegt der Controllingbereich selbst relativ selten einer tiefergehenden Leistungsanalyse. Folgerichtig werden u.a. Effizienzkriterien für erfolgreiches Controlling entwickelt und abschließend der organisatorische Rahmen für das Controlling abgesteckt.
Den besonderen Charme dieses Werks macht die gelungene Verbindung zwischen der theoretisch-fundierten Analyse der Schwerpunkte des Handelscontrollings und dem durch zahlreiche Beispiele hergestellten starken Praxisbezug aus. Das Buch empfiehlt sich in erster Linie als Nachschlagewerk für alle am Handelscontrolling interessierten Praktiker, daneben aber auch für Lehrende und für fortgeschrittene Studierende der BWL mit dem Schwerpunkt Handelscontrolling.
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