Aktuelle kapitalmarktorientierte Bewertungsprobleme
Die Bewertung von Unternehmen und Beteiligungen zählt aus sehr unterschiedlichen Gründen zu den "Dauerbrennern" und zugleich zu den komplexesten Themen der Betriebswirtschaftslehre. Geht man von dem idealtypischen Lebenszyklus eines Unternehmens mit den Phasen Gründung, Expansion und Restrukturierung sowie Krise aus, lassen sich eine Vielzahl von zugehörigen Bewertungsanlässen anführen, u. a. die Bewertung durch Gründer und Kapitalgeber (etwa Venture Capital und Private Equity), die Bewertung von Wachstumsoptionen und Bepreisung neuer Anteile (etwa IPO und Kapitalerhöhungen) bzw. Aufkäufe, Verschmelzung und Abspaltung sowie die Bewertung von Liquidationsoptionen und finanziellen Restrukturierungen. Hinzu kommen laufende unternehmensinterne und -externe Bewertungsanlässe (etwa Rechnungslegung nach IFRS/US-GAAP, Änderungen in der Eigentümerstruktur bzw. Kauf- und Verkaufsempfehlungen von Finanzanalysten). Vor dem Hintergrund zunehmender internationaler Verflechtungen unternehmerischer Wertschöpfungsketten, globaler Finanz- und Wirtschaftskrisen und infolgedessen stärkerer (banken-)regulatorischer Anforderungen, technologischer Konvergenzen sowie der gestiegenen Bedeutung immaterieller Wissensproduktion ergeben sich stets neue Herausforderungen für die wertorientierte Führung von Unternehmen und beleben das Interesse insbesondere an methodischen Fragen der Unternehmensbewertung.
An diesen Entwicklungen und Herausforderungen knüpft das vorliegende Handbuch, herausgegeben und mitverfasst von den Professoren Nils Crasselt (Bergische Uni Wuppertal), Elmar Lukas (Uni Magdeburg), Sascha Mölls (Uni Marburg) sowie Christian Timmreck (Hochschule Niederrhein), an und bietet eine ausgewogene Sammlung von interessanten Beiträgen, welche aktuelle kapitalmarktorientierte Bewertungsthemen mit unterschiedlichen Methoden und Schwerpunktsetzungen beleuchten:
Anknüpfend an einen einführenden Überblick über die unterschiedlichen Verfahren einer kapitalmarktorientierten Bewertung werden im Teil I "Spezielle Probleme der Unternehmensbewertung" zuerst spezielle methodische Probleme der Berücksichtigung von Länderrisiken bei grenzüberschreitenden Unternehmensbewertungen behandelt. Einen Schwerpunkt bilden dabei Ansätze zur Cashflowprognose vor dem Hintergrund politischer Risiken, ein anderer das Themenspektrum internationaler Eigenkapitalkosten. Bei den weiteren Beiträgen geht es um die Bestimmung mehrperiodiger Kapitalkosten, die Bewertung von Fremdkapital, Fragen des Unternehmenswachstums, die konzeptionelle Eignung von Vergleichsverfahren (Multiples) sowie die Bewertung von Synergien und unternehmerischer Flexibilität.
Teil II "Bewertung kleiner und mittlerer Unternehmen" geht speziell für kapitalmarktferne KMUs der Frage nach, ob und inwieweit kapitalmarktorientierte Verfahren sinnvoll eingesetzt werden können. Angesichts von nur ca. 1'000 börsennotierten (Groß-)Unternehmen in Deutschland stellt die Bewertung von KMUs den Regelfall dar. Dementsprechend wird vor allem die mögliche Übertragbarkeit der Verfahren kritisch gewürdigt oder Alternativen entwickelt.
Teil III "Bewertung und Regulatorik" befasst sich mit "jüngeren" Bewertungsanlässen. Hier werden zuerst (in einem englischsprachigen Beitrag) Ratingmodelle im Zusammenhang mit der Bankenregulierung erörtert. Danach werden u.a. Bewertungen in der Erbschaftsteuer, die Haftung von Wirtschaftsprüfern für fehlerhafte Unternehmensbewertungen sowie steuerliche Implikationen bei Transaktionen infolge des BREXIT referiert.
Teil IV "Rechnungslegungsorientierte Bewertungen" behandelt Bewertungsprobleme, deren finanzwirtschaftliche Ausrichtung und Komplexität durch die Einführung der IFRS für börsennotierte Gesellschaften deutlich zugenommen hat. Dies zeigen die Beiträge u.a. zur Bestimmung von Wertminderungen nach IAS 36, zum Erwerb von Sachgesamtheiten nach IFRS 3, zur optionsbasierten Bewertung von Rückstellungen und zur Bewertung von Managementbeteiligungen in Private Equity-Transaktionen.
Teil V "Branchenbezogene Bewertungen" widmet sich mit Blick auf die spezifischen Charakteristika von Unternehmen und Projekten branchenbezogenen Bewertungsproblemen. Dabei geht es um die Besonderheiten bei der Bewertung von BioTech-Unternehmen und von modularen Produktionsanlagen in der chemischen Industrie sowie um die Bewertungsproblematik von Infrastrukturprojekten unter Unsicherheit und Irreversibilität.
Die Verfasser verzichten bewusst auf eine ausführliche Darstellung der Grundlagen im Stil eines Lehrbuchs. Die Beiträge sind durchwegs auf einem hohen wissenschaftlichen Niveau und spiegeln den aktuellen Stand der einschlägigen Praxis wider. Zielgruppe des Handbuchs sind somit in erster Linie Wissenschaftler und Praktiker, welche sich mit aktuellen kapitalmarktorientierten Bewertungsproblemen auseinandersetzen.
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