Sonja Hildebrand, Bruno Maurer, Werner Oechslin: Haefeli Moser Steiger

Haefeli, Moser, Steiger - Eine Gesamtschau

Max Ernst Haefeli, Werner M. Moser und Rudolf Steiger - ein Kollektiv bestehend aus drei Architekten, welches für die erfolgreiche Integration der "Internationalen Modernen Architektur’ in die schweizerische Gesellschaft steht. HMS ging es nicht um die Adaption der "weissen Moderne’ auf Schweizer Boden, vielmehr steht ihr Name für eine "umfassende moderne Bautätigkeit, die sich aller baulichen Aufgaben am konkreten Ort und der konkreten Geschichte’ annimmt. Einige ihrer Schlüsselwerke sind heute von architektonischer Bedeutung und weit über Zürich bekannt: das Kongresshaus Zürich 1937-1939, der Kantonsspital Zürich (heute Universitätsspital Zürich) 1942-1953 oder das späte Hauptwerk des Büros: das Geschäftshaus Bally-Capitol 1966-68 an der Bahnhofstrasse in Zürich. Ihr Werk wurde und wird bis heute kontrovers diskutiert, wovon Max Frischs "eine kleine Glosse zur schweizerischen Architektur’ aus dem Jahre 1953 zeugt: "Selbst Grossbauten, wie beispielsweise unser Kantonsspital, wirken oft, als wären sie mit der Laubsäge gebastelt. Der Umstand, dass unseren Architekten zwischen Idee und Ausführung zuweilen ein Drittel ihres Erdenlebens vergeht, vor allem aber die Erfahrung, dass im grossen und ganzen ja doch immer der Kompromiss siegen wird, führen natürlicherweise gerade den Architekten, der Phantasie hat, zu einer Überzüchtung des Details."

Die architektonische Sprache der Architektengemeinschaft HMS ist für die Entwicklung der Schweizer Architektur im 20.Jahrhundert von essenzieller Bedeutung. Gegründet wurde das Büro Haefeli, Moser, Steiger 1937 anlässlich des gewonnen Wettbewerbes für das Kongresshaus Zürich und wurde nach Mosers Tod 1970 von Haefeli und Steiger bis 1975 weitergeführt. Das vorliegende Buch ist, um es vorwegzunehmen, eine sehr gelungene Gesamtdarstellung des Werks von Haefeli, Moser, Steiger. Inhaltlich wird das Werk von HMS in zwei Teilen vorgestellt. Im ersten Teil finden sich acht Essays und ein Fotoessay, welche sich thematisch mit den wichtigsten Aspekten der Arbeit der Architektengemeinschaft kritisch auseinander setzen. Den zweiten Teil bildet der Katalog des architektonischen Gesamtwerks mit zahlreichen Planunterlagen und Fotografien sowie kurzen textlichen Beiträgen. Die Publikation erreicht dadurch eine inhaltlich sehr hohe Dichte auf hohem Niveau, welche aber nie erdrückend wirkt, sondern im Gegenteil zum Entdecken der verschiedenen Facetten des OEuvres von HMS einlädt. Die acht Essays im ersten Teil spannen einen thematischen Bogen über Einrichtungsfragen und Gestaltungsfragen von Innenräumen bis zu städtebaulichen Fragestellungen. Beispielsweise erläutert Miroslav Sik in seinem Essay "Ensemble und Verschränkung’ anhand der Kirche in Zürich-Altstätten die Architektur von Häfeli, Moser, Steiger. Alle acht Beiträge sind unterstützend mit Bild- und Planmaterial angereichert und erlauben so dem Betrachter einen präzisen Einblick in die architektonische Welt des Büros.

Der Katalog des Gesamtwerks ist das eigentliche Kernstück der Publikation. Er umfasst alle bekannten Bauten und Projekte der Architekten Haefeli, Moser und Steiger. Dazu zählen nicht nur die Arbeiten, welche sie in der Architektengemeinschaft HMS entworfen haben, sondern ebenfalls die Arbeiten welche sie unter ihrem eigenen Namen oder in wechselnden Partnerschaften erstellt haben. Auf der Zeitachse beginnt der Katalog somit weit vor 1937 (dem Gründungsjahr von HMS), mit ersten Beiträgen aus der Studienzeit von Haefeli, Moser und Steiger. Die architektonische Entwicklung der einzelnen Architekten wird so exakt nachgezeichnet und beginnt nicht erst beim Zusammenschluss der drei Architekten - ein fürs Verständnis vom Werk wichtiger und spannender Ansatz. Die jeweilige Vorstellung der einzelnen Projekte ist kompakt aber informativ gehalten. Abgerundet wird das Buch mit den Biografien der drei Architekten unter Einbeziehung wichtiger Daten und Ereignisse des Büros HMS.

Die Publikation überzeugt auf ihrer gesamten Bandbreite und entpuppt sich als wahre HMS-Schatzkiste - wer möchte nicht im Besitze einer solchen sein?

Haefeli Moser Steiger
Haefeli Moser Steiger
Die Architekten der Schweizer Moderne
440 Seiten, gebunden
gta Verlag 2007
EAN 978-3856762056

Comic-Schwergewicht

Avengers. Vol. 2. 1965–1967 erscheint wie der Vorgänger in der Marvel Comics Library bei Taschen im XXL-Format.

Avengers. Vol. 2. 1965–1967

Giacomettis "magisches Paralleluniversum"

"Giacometti – Die Gestalt als Herausforderung" gilt als einzige derzeit erhältliche Monographie zum Werk des in der Schweiz geborenen Künstlers.

Giacometti

"Ausdruck des Absoluten und Wesenhaften"

Constantin Brâncuși, der oftmals als Pionier der Moderne titulierte Künstler, wird in seiner ganzen Fülle und mit einer Vielzahl von Bezügen dargestellt und porträtiert.

Brancusi

Zäsuren und Kontinuität

Welchen Weg ging der deutsche Maler Max Beckmann, wie gelangte er an sein Ziel, wie erreichen seine Bilder ihre Wirkung? Diesen Fragen geht das reich bebilderte Buch nach.

Max Beckmann

Die belebte Natur

Gerade in Edvard Munchs weniger beachteten Landschaftsbildern spiegelt sich die Weltsicht des norwegischen Expressionisten deutlich wider. Dieses Buch schafft einen neuen Zugang zu Munchs Bildern.

Munch

Edward Hopper: Fenster in die amerikanische Seele

Edward Hopper wurde zum ikonischsten Maler Amerikas und gemeinhin zum Begriff von dem, was wir uns unter "Amerika" vorstellen ...

Edward Hopper New York