Überleben in Köln
Ja, "Der Krüppelmacher" ist ein praller historischer Roman. Ja, wir erfahren Interessantes über das Leben Ende des 14. Jahrhunderts bzw. den Überlebenskampf eines Teils der Menschen im damaligen Köln. Denn der Roman spielt vorwiegend im Unterschichtenmilieu, spiegelt selten das Leben der reichen Patrizier. Und doch lässt das Buch den Leser etwas unbefriedigt zurück.
Günter Ruchs "Der Krüppelmacher" erzählt die Geschichte des Matthäus Arnolds, eines gelernten Wundarztes, der sich in Köln mehr schlecht als recht mit einer Apotheke durchschlägt, zu der er durch die Heirat mit der älteren Esstgen gekommen ist. Seinen eigentlichen Chirurgen-Beruf darf er auf Beschluss des Rates der Stadt Köln nicht ausüben. Seine Leidenschaft für die Apotheke als auch für seine Frau gehen gegen null, denn das Spiel und der Trunk spielen die größere Rolle in seinem Leben.
Das Leben in Köln ist organisiert und reglementiert. Dies betrifft nicht nur den Kölner Bürger, es sind auch die Ärmsten der Armen, die sich den Regeln der Unterwelt unterwerfen müssen. Heute würde man diese Strukturen "Mafia" nennen. Und der Capitano ist es, der dem unfreiwilligen Apotheker immer wieder Aufträge verschafft, ihn damit vor dem Scharfrichter rettet, vor dem er sonst unweigerlich wegen Zahlungsunfähigkeit gelandet wäre.
Zu diesen Aufträgen gehört es, Menschen zu verkrüppeln. Echte Krüppel, so weiß der Capitano, so wissen die kleineren Bandenchefs, erzielen die größeren Einnahmen beim Betteln. Zufrieden ist Arnolds allerdings auch mit seiner dunklen Nebentätigkeit nicht, allerdings begründet sich dies mehr auf dem Ekel vor seinen Opfern als vor seinem Handeln. Da er aber all sein Geld, wenn er denn einmal welches eingenommen hat, wieder auf den Kopf haut, bleibt ihm nichts anderes übrig, als weiterhin für den Capitano insgeheim als Wundarzt zur Verfügung zu stehen.
Ruch führt parallel zur Geschichte des Krüppelmachers die Patrizierin Judith und die Bettlermädchen Lisa bzw. Jiska ein, verknüpft die Schicksale aller miteinander. Allerdings, und hier dürfte das oben angesprochene Problem des Romans liegen, sind die Verknüpfungen, oder besser: die Protagonisten, nicht wirklich gelungen. Sie sind nicht immer glaubwürdig geschildert, bleiben insgesamt leicht schwammig, insbesondere bei Handlungen, die bestimmend für den weiteren Verlauf ihres Lebens sind. So ist die Wandlung des Apothekers nicht so recht nachzuvollziehen, weil nicht breiter ausgeführt, sie mehr oder weniger mit einem Schlag erfolgt, die Reflektion gering und erst im Nachhinein einsetzt. Aber auch das Vertrauen, das Judith in den Mann setzt, ihre Sympathie für ihn, werfen doch Fragen auf, wie sie eigentlich dazu kommt. Menschenkenntnis ist da bei einer Romanfigur zu wenig, ebenso die gemeinsam verbrachten Stunden auf der Flucht.
Gelungen ist Ruch allerdings der Hintergrund der Geschichte, nämlich das Bild vom Leben in der mittelalterlichen Großstadt Köln, das auch weitgehend von den misslungenen Figuren ablenken kann. Insbesondere für Kölner oder Kölnkenner dürfte der Roman dann doch interessant sein.
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