Zivilisationskritik im Lendenschurz
1912 schrieb Edgar Rice Burroughs den ersten Teil seiner 24-teiligen Tarzan-Reihe. Seither verging kein Jahrzehnt ohne eine entsprechende Verfilmung. Dazu trug auch der 1929 erstmals erschienene gleichnamige Comic vom legendären Hal Foster bei sowie eine allgemeine Zivilisationsmüdigkeit. Einen Ausweg daraus bot die verklärte Erzählung eines Menschenaffenlebens: Tarzan aka Lord Greystoke.
Strandgut moderne Welt
Christopher Lambert ist nach Olympionike Johnny Weissmüller der neunzehnte Tarzan in einer Reihe aus mehr als 50 Spielfilmen. 30 Millionen Dollar hatte die Produktion dieses Streifens gekostet, der näher als viele andere Verfilmungen an der Burrouhgs'schen Vorlage liegt. Im Booklet der vorliegenden Mediabook-Ausgabe werden aber auch die Unterschiede zwischen Romanvorlage und Verfilmung herausgearbeitet. So wurde auf allzu grausige Haarspaltereien verzichtet und der Beginn der Erzählung mit dem Schiffsunglück der Eltern von Tarzan begonnen. Die Herrschaften Greystoke waren mit der Fuwalda in Afrika gestrandet.
John Clayton und seine schwangere Frau Alice überleben als einzige und versuchen im Dschungel zu überleben. Dabei machen ihnen nicht nur feindliche Schimpansen und Gorillas zu schaffen, sondern auch Pygmäen, die "ihr Essen" immer wieder überfallen. Eine Expedition von Naturforschern und Souvenirjägern entdeckt dann Jahre später den zu einem strengen Menschenaffen herangewachsenen John Clayton jr. Es entsteht eine Freundschaft mit einem der Teilnehmer, Philippe d'Arnot (Ian Holms), der Greystoke schließlich in die Zivilisation zurückbringt und ihn als Lord Greystoke wieder in Amt und Würden einsetzt. Allein: dort wird er nicht glücklich.
Kein Film sagt wohl mehr über seine Entstehungszeit aus als "Greystoke - Die Legende von Tarzan, Herr der Affen". Jane Goodall hatte kurz zuvor ihr Institut gegründet und begann 1984 mit ihrem ChimpaZoo Program. Die Affen waren endlich wieder in aller Munde und die westliche Welt entdeckte in den Schimpansen ihre biologischen Verfahren, in den Gorillas ihre Antagonisten.
Eine Erzählung, die zuvor schon in der Planet of Apes Trilogie verbreitet wurde. Bei Greystoke kamen sowohl echte Affen zum Einsatz, als auch Menschen in Affenkostümen. Die Bilder sind nicht nur CGI generiert, sondern auch tatsächliche Aufnahmen des Dschungels (von Kamerun) sowie Glasmalereien Albert Whitlocks. So entsteht ein faszinierendes Panorama, auch wenn die Studioatmosphäre spürbar bleibt.
Die zentrale Frage der Erzählung stellt Greystoke seinem "Zivilisator" Philippe d'Arnot nach dem Tod seines Großvaters: "Warum hast du mich aus dem Dschungel entführt?" Seine Familie sieht der von Affen aufgezogene Mensch Greystoke immer noch im Dschungel, wohin er auch trotz seiner Liebesaffäre mit Jane Porter (Andie MacDowell) am liebsten zurückkehren würde.
Das bildgewaltige Meisterwerk spiegelt die Zivilisationskritik seiner Zeit wider, in der von einer romantischen vormodernen Zeit ausgegangen wurde, die es freilich immer schon nur als Illusion gegeben hatte. Drei Oscar-Nominierungen belohnten das edle Ansinnen, uns, die westliche Zivilisation, auf den rechten Weg zurückzubringen.
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