Der Golem lebt!
Ein Golem, dieses grosse, starke Geschöpf, das der jüdischen Mystik folgend allein aus Lehm und mithilfe von Buchstabenmystik erschaffen wird, kann sehr nützlich sein, gehorcht es doch seinem Schöpfer und kann ausschliesslich durch seinen Schöpfer wieder zerstört werden. Ein willenloser, stummer Sklave, der Schutz bieten und Aufträge ausführen kann. Schutz können und konnten jüdische Gemeinden schon immer gut brauchen, doch was wenn sich herausstellt, dass der Golem doch nicht so willenlos und gehorsam ist, wenn der Golem zum unberechenbaren Monster wird, das wütend und führerlos seine Zerstörungskraft einsetzt, der Menschen nichts mehr entgegenzusetzen haben? Dass die Golem-Legende bis heute Eingang in Literatur, Film, Kunst und Kultur findet, verwundert nicht, lassen sich doch herrlich spannende Geschichten vom Guten bis zum Bösen darum spinnen, die unser Menschsein unmittelbar berühren.
Das Jüdische Museum Berlin hat sich in einer Ausstellung dem Golem gewidmet und zeigte anhand zahlreicher Exponate die vielfältigen Deutungsmöglichkeiten des Golems von früher bis heute. Wer die Ausstellung verpasst hat, kann sich mit dem schönen Ausstellungskatalog aus dem Kerber-Verlag mit der spannenden Rezeptionsgeschichte des Golem auseinandersetzen. Im grossformatigen Bildband werden die abgebildeten Objekte, Film- und Literatur-Ausschnitte von Wissenschaftlern, Schriftstellern und Künstlern kommentiert. Schnell wird klar, dass das Erschaffen von (nützlichen) Geschöpfen bis heute eine der zentralen Beweggründe ist, Forschung zu betreiben, Technik weiterzuentwicklen oder - wenn man so will - auch Politik zu betreiben. Ob das Geschöpf als Beschützer oder Gefahr gesehen wird, ist jeweils eine Frage der Perspektive jedes Einzelnen, was beispielsweise bei Donald Trump, einem Golem aus unserer Zeit, überdeutlich wird.

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„Die Liebe und das Leben tragen immer dort den Sieg davon, wo Menschen sich mutig der Wahrheit öffnen.“
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