Zahlen zur Schweiz
Jährlich seit 1891 erscheint dieses Standardwerk zur Statistik der Schweiz. Es liefert Zahlen zu fast jedem erdenklichen Bereich. Aufgrund des erläuternden Textes und einiger vertiefender Spezialbeiträge ist das Werk aber nicht nur Zahlenlieferant, sondern ermöglicht auch die Information über grundlegende Themen der Schweiz. Die Kapitel und Spezialbeiträge: Bevölkerung Der spezielle Beitrag: Die räumliche Bevölkerungsdynamik der 90er Jahre Raum und Umwelt Arbeit und Erwerb Der spezielle Beitrag: Spitzenlöhne und Niedriglöhne: Entwicklung in den 90er Jahren Volkswirtschaft Der spezielle Beitrag: Die öffentliche Entwicklungshilfe Preise Der spezielle Beitrag: Die Entwicklung der Baupreise 1998-2002 Industrie und Dienstleistungen Der spezielle Beitrag: Kennzahlen wichtiger Wirtschaftszweige Land- und Forstwirtschaft Der spezielle Beitrag: Biologische Landwirtschaft Energie Bau- und Wohnungswesen Tourismus Der spezielle Beitrag: Reiseverhalten der Schweizer Verkehr und Nachrichtenwesen Der spezielle Beitrag: Mobilität in der Schweiz Geld, Banken, Versicherungen Soziale Sicherheit Gesundheit Bildung und Wissenschaft Der spezielle Beitrag: Computer und Internet im Bildungsbereich Kultur, Medien, Zeitverwendung Politik Der spezielle Beitrag: Das Parteiensystem der Schweiz im internationalen Vergleich Öffentliche Finanzen Rechtspflege Der spezielle Beitrag: Delinquenz im Strassenverkehr Einkommen und Lebensqualität Der spezielle Beitrag: Wohlstand und Wohlbefinden Die Kapitel sind wie folgt aufgebaut: Zuerst gibt ein allgemein gehaltener Teil die wichtigsten Ergebnisse wieder und ermöglicht so einen raschen Überblick. Dann folgt in gut der Hälfte der Kapitel ein spezieller Beitrag, der - je nach Aktualität - jedes Jahr wechseln kann. Anschliessend wird einiges zur Methodik der Erhebung gesagt und dabei auch auf Grenzen der Aussagefähigkeit hingewiesen. Schliesslich findet man im Glossar die wichtigsten Begriffe und kann in einem Referenzteil weiterführende Literatur und Auskunftspersonen nachschlagen. Der letzte Teil besteht dann aus dem eigentlichen Datenmaterial. Als Supplement findet der geneigte Leser seit 2002 eine CD-ROM mit umfangreichem Datenmaterial, das entweder in Excel- oder pdf-Dateien aufbereitet ist. (Einige Excel-Dateien bedürfen kleinerer Nachformatierungen, damit sie gut lesbar sind.) Seit diesem Jahr befindet sich auf der CD-ROM auch ein "Statistischer Atlas", ein interessantes Visualisierungswerkzeug, mit dem man sich zum Beispiel vor Augen führen kann, welche Partei wo in den letzten Jahren zugelegt bzw. Wählerstimmen verloren hat. Das Statistische Jahrbuch der Schweiz dürfte für verschiedenste Gruppierungen von Interesse sein: Der Wissenschaftler kann - allerdings nach erheblicher Nachbearbeitung und Hinzuziehung anderer Ausgaben - Analysen über mehrere Jahre vornehmen, der Journalist kann seine Artikel mit Zahlenmaterial anreichern und der Politiker seine Argumente mit "Fakten". Das Werk wird wohl weniger in der Bibliothek eines jeden interessierten Normalverbrauchers zu finden sein, denn dieser müsste dafür schon ein kleines Sümmchen opfern. Eine weniger handliche aber nützliche Alternative ist das Online-Angebot des Bundesamtes für Statistik:
Statistisches Jahrbuch der Schweiz 2003Für den vorlesungsmüden Studenten
Soziologie hat in den Augen der Öffentlichkeit ein diffuses Bild und wird oft mit einer politischen Anschauung verwechselt. Heute ist der Soziologe/die Soziologin in den Medien vielfach nur der Lieferant von Statistiken, der seine Zahlen, die ja doch meist schon zu Genüge erhoben wurden, präsentieren und bestenfalls noch erklären darf. Eine Funktion der Soziologie, zum Beispiel im Sinne eines Einflusses auf die Politik, wird kaum erkennbar. Was ist Soziologie? Womit beschäftigt sich ein Soziologe/eine Soziologin? Welchen Einfluss hat die Soziologie auf die Gesellschaft? Was unterscheidet die Sicht eines Soziologen/einer Soziologin von der Sicht eines gewöhnlichen Gesellschaftsmitglieds? Was nützt Soziologie? Solche Fragen gilt es zu beantworten, wenn polemische Aussagen, wie, die Soziologie sei tot und sei lediglich eine Modeerscheinung der 60er und 70er Jahre gewesen, im Raum stehen. Diese Fragen zu beantworten, ist wohl auch der mindeste Anspruch, den man an eine Einführung in die Soziologie stellen sollte, ob es ein Kurs, Seminar oder Buch ist. Das hier vorliegende Lehrbuch der Soziologie "soll ein Leitfaden des akademischen Unterrichts ebenso sein wie ein Kompendium soziologischen Wissens für Studenten, Praktiker und ein interessiertes gebildetes Publikum." Das Konzept orientiert sich an einem amerikanischen Vorbild und die Beiträge wurden von deutschen Vertretern des Fachs erstellt, wobei ihnen freigestellt war, wie viel sie von der amerikanischen Vorlage übernehmen wollten. Das Ergebnis ist ein über 600seitiges Buch, das eine erfreuliche und beispielhafte Erweiterung des deutschsprachigen Lehrbuchmarktes darstellt. Der Inhalt ist in fünf Teile gegliedert (Das Wissen von der Gesellschaft / Das Individuum und die Gesellschaft / Differenz und Ungleichheit / Gesellschaftliche Institutionen / Sozialer Wandel und Globalisierung), die wiederum in die wichtigsten Themen, wie zum Beispiel Methoden der Sozialforschung, Sozialisation, Geschlecht und Gesellschaft, Religion oder Umwelt unterteilt sind. Jedes Kapitel schliesst mit einer Zusammenfassung, Wiederholungsfragen, Übungsaufgaben und einem Glossar mit den wichtigsten Begriffen. Die Übungsaufgaben sind nicht einfach Abfragungen des Wissens, sondern Anregungen soziologische Fragen zu stellen und eigene Antworten zu finden. Die klare Aufteilung nach didaktischen Gesichtspunkten macht den Wert dieses Lehrbuches aus und erlaubt auch, das Werk ein Lehrbuch zu nennen. Das umfangreiche Stichwort- und Personenregister macht es ausserdem zu einem nützlichen Nachschlagewerk. Der ideale Ersatz für den vorlesungsmüden Studenten, der eine Einführung in die Soziologie wünscht.
Lehrbuch der SoziologieLesenswerte Einführung
Anton Amann hat mit diesem Buch einen sehr angenehm zu lesenden Überblick über das Fach Soziologie geschaffen. Es ist die klare und verhältnismässig einfache Sprache, die die Lektüre nicht zu anstrengender Arbeit, sondern zur Freude macht. Seine Ausführungen schaffen es stellenweise sogar zu fesseln, was man wahrlich nicht von jedem Buch mit wissenschaftlichem Inhalt sagen kann. Amann, der hiermit eine - aus einer an der Wiener Universität gehaltenen Vorlesung entstandene Arbeit - vorlegt, gibt dem Leser eine fundierte Einführung in die Soziologie. Der dreiteilige Untertitel, Theorien Geschichte Denkweisen, legt zuerst den Schluss nahe, eine der üblichen Einführungen vor sich zu haben, die nicht mehr zum Inhalt haben als die auf die Vergangenheit gerichtete Wiederkäuung der bekannten Theorien. Doch der Schein trügt. Amann erklärt im ersten Teil des Buches die Grundfragestellung der Soziologie, befasst sich mit der sehr wichtigen Frage der Aufgabe und Verantwortung (wichtig, weil es nach wie vor genügend Zweifler gibt, die die Daseinsberechtigung der Soziologie grundsätzlich in Frage stellen) und erläutert - von Fragestellungen, Grundideen, Konzepten und Theorien ausgehend und zugleich auch die Sozialgeschichte der Soziologie betrachtend - die Systemik der Soziologie. Im zweiten Teil legt er die der Soziologie eigene Denkweise dar, wobei er wiederum nicht Wert auf eine Geschichte der grossen Denker legt, sondern diese als Grundlage für seine Ausführungen nimmt. Die meisten Kapitel schliessen mit einem Exkurs. Hier geht der Autor vertiefter auf wichtige Themen der Soziologie (Arbeitsteilung, soziale Ungleichheit, Anomie und Kriminalität, Entfremdung, etc.) ein. Das erklärte Ziel Amanns, mit diesem Buch "ein Behelf, einen Weg durch die Theorien, die Geschichte und die Denkweisen zu zeigen und die weitere Beschäftigung mit dem Fach schmackhaft zu machen: jenen, die mit der Soziologie noch nicht vertraut sind, aber auch jenen, denen sie schon wieder verleidet wurde." zu schaffen, hat er erreicht, mit der kleinen Einschränkung, dass diese Einführung für den "blutigen Anfänger" wohl doch etwas zu komplex ist, sodass die Gefahr besteht, dass ein solcher sie bald wieder beiseite legt.
Soziologie