Die Türkei von der Staatsgründung bis heute
Dieses kleine Buch bietet eine kompakte, aber gut verständliche und sachlich fundierte Einführung in die Geschichte der Türkei. Zu Beginn erhält der Leser einen kurzen Überblick über das Osmanische Reich. Den Schwerpunkt des Buches jedoch bildet die Geschichte der heutigen Türkei seit ihrer Staatsgründung im 20. Jahrhundert.
Nach dem endgültigen Untergang des Osmanischen Reiches 1918 ließ Mustafa Kemal Atatürk 1923 von der Türkischen Nationalversammlung die Türkische Republik ausrufen. Den Prozess der Gründung der neuen Türkei nennt Steinbach einen "revolutionären Umbruch" (S. 21). Den breitesten Teil des Buches nimmt die türkische Innenpolitik seit der Staatsgründung ein. Dabei identifiziert Steinbach einen bis heute anhaltenden Grundkonflikt: Die "Auseinandersetzung zwischen einer "Staatselite", die die Schlüsselpositionen in der Verwaltung und unter den Intellektuellen behauptete und ihren letzten Rückhalt in der Armee hatte, und einer "bürgerlichen Elite", die ein Konzept der Modernisierung zu verwirklichen suchte, das sich wieder öffnete für die Geschichte, Kultur und Religion der Türken, sollte die türkische Geschichte seit 1945 wie ein roter Faden durchziehen. Sie ist nach wie vor nicht entschieden." (S. 45) Nach den Wahlen des Sommers 2007 scheint das Pendel zum ersten Mal eindeutig zugunsten der neuen Elite ausgeschlagen zu sein. Ob sich die Türkei nun auf den Weg eines gefestigten, pluralistischen Demokratie begibt, wird abzuwarten sein. Steinbach macht hierzu keine Prognose: "Wird der türkische Staat eine Umformung von unten, d.h. aus der Gesellschaft heraus, akzeptieren? In der Vergangenheit ist Wandel stets von oben, d.h. vom Zentrum des Staates aus, verordnet worden." (S. 121) Tatsache ist, dass der kemalistische Staat von einer zunehmend pluralistisch und dynamischer werdenden Gesellschaft herausgefordert wird. Auch die Bedeutung des Islam im alltäglichen Leben nimmt zu. Derzeit ist die Türkische Gesellschaft gespalten zwischen dem Optimismus der neuen Elite, die sich überwiegend im Süden und im anatolischen Hochland findet, und der eher pessimistischen Haltung der alten, kemalistischen Elite im Westen und entlang der Küsten.
Ein eigenes Kapitel ist der türkischen Außenpolitik gewidmet, die zwischen den Krisenregionen des Nahen Ostens, dem Westen, den Staaten der zentralasiatischen Turkvölker und Russland ihre neue Rolle sucht.
Sehr aufschlussreich sind auch die Abschnitte über die türkische Gesellschaft und Wirtschaft sowie die Rolle des Islam.
Eine Zeittafel zu Ereignissen im 20. Jahrhundert schließt das Büchlein ab.

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