Die Entstehungs- und Rezeptionsgeschichte von Hitlers "Mein Kampf"
Historiker haben sich Jahrzehntelang über die Frage gestritten, ob sich der Nationalsozialismus in seinen Wesenszügen eher intentionalistisch oder strukturalistisch erklären lasse. Adolf Hitlers Hauptwerk "Mein Kampf" wurde von Seiten der "Intentionalisten" häufig als Argument in die Waagschale geworfen. Schließlich sei dort für jedermann schon in den 20er Jahren nachzulesen, wohin Deutschlands Weg unter dem Nationalsozialismus führen sollte. Mit dem eigentlichen Gegenstand, den zwei Büchern Hitlers hat sich bisher jedoch nur ein kleiner Kreis von Wissenschaftlern beschäftigt. In solch einem Umfang wie es Plöckinger tut, wohl bis dato niemand. Auf über 600 Seiten deckt der Autor so ziemlich jeden Themenbereich, der mit dem Buch in Verbindung steht, ab.
Zunächst wird sehr ausführlich die Entstehungsgeschichte von "Mein Kampf" geschildert. Von ersten Entwürfen bis hin zum fertigen Druckwerk gab es einige Hürden zu überwinden. Zudem ranken sich bis heute fast unausrottbare Legenden um die Entstehung des Buches. So kann Plöckinger überzeugend darlegen, dass Hitler keineswegs Rudolf Heß einen Teil seiner Ideen diktierte. Dieser traf erst sehr viel später in der Festungshaft ein, zu einem Zeitpunkt, als Hitler diese Ideen schon zu Papier gebracht hatte.
Im weitaus größeren Teil wird die Rezeptionsgeschichte von "Mein Kampf" nachgezeichnet. Othmar Plöckinger kann auch hier bisher gültige bzw. immer wieder falsch tradiertes korrigieren: Die Behauptung, Hitlers "Mein Kampf" gehöre zu den meist verkauften aber am wenigsten gelesenen Büchern, ist schlichtweg falsch. Nicht nur zahlreiche Schulen übernahmen Kapitel von Mein Kampf in den Lehrplan, sondern es wurde auch innerhalb der Partei und bei Parteischulungen auf Hitlers Ideen zurückgegriffen. Dennoch, so räumt auch Plöckinger ein, ist es schwer zu bestimmen, inwieweit die Ideen aus "Mein Kampf" die Gesellschaft durchdrungen haben und ob das Buch tatsächlich gelesen worden ist. Anhand von Ausleihübersichten der Bibliotheken hat der Autor versucht, dies zu belegen, kann jedoch auch aufgrund der Quellenlage zu keiner endgültigen Beantwortung kommen.
Plöckinger hat insgesamt eine solide Darstellung auf sehr umfangreicher Quellenbasis vorgelegt. Dennoch kann abschließend nicht nur Lob ausgesprochen werden: In vielen Teilen wirkt das Buch wie eine Materialsammlung, da jede Information mit aufgenommen wurde. Der rote Faden ist nicht immer erkennbar. Zudem hätten die Abschnitte über die Rezeptionsgeschichte gestrafft werden können. Die Lektüre bereitet mitunter große Mühe. Die zahlreichen Druckfehler erschweren das Lesen zusätzlich. Trotzdem gilt: Wer etwas über "Mein Kampf" wissen möchte, der wird um Plöckingers Arbeit nicht herumkommen. Es ist ein seltenes Phänomen der Wissenschaft, aber den Ergebnissen Plöckingers wird in Zukunft wohl kaum etwas Neues hinzuzufügen sein.
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