Gedichte von Heinrich Heine begleitet von Kunstwerken aus seiner Zeit
Doris Kutschbach hat für dieses Buch bekannte und weniger bekannte Liebesgedichte von Heinrich Heine ausgewählt und sie mit passenden Bildern verziert. An vielen Stellen ist die Verbindung von Bild und Gedicht geglückt: beim Loreley-Gedicht, dem ein Gemälde von Philipp Foltz beigegeben ist oder bei "Ihr Bild", das mit "Die Stickerin" von Georg Friedrich Kersting kombiniert ist. Die zahlreichen Blumenbilder allerdings vermögen die tiefgründige Melancholie vieler Liebesgedichte nicht zu spiegeln:
"Mein Herz, mein Herz ist traurig, /
Doch lustig leuchtet der Mai ..."
Diesen Kontrast und das Gefühl der Fremdheit drücken die Blüten- und Frühlingsbilder nicht aus.
Das düstere "Schwäne im Schilf" von Caspar David Friedrich dagegen ist wie zu "Es fällt ein Stern herunter" gemalt mit dem Ende:
"... /
Es singt der Schwan im Weiher /
Und rudert auf und ab, /
Und immer leiser singend, /
Taucht er ins Flutengrab. /
Es ist so still und dunkel! /
Verweht ist Blatt und Blüt, /
Der Stern ist knisternd zerstoben, /
Verklungen das Schwanenlied."
Die ironischen Gemälde von Carl Spitzweg machen sich ebenfalls gut zu den wenigen späteren, eher bissigen Gedichten zum Thema Liebe des ursprünglich romantischen Dichters.
Den Abschluss des Buches bilden zwei Seiten mit Informationen zu Biografie und Werk des Schriftstellers. Hier findet sich zumindest ein Hinweis auf seine politischen Texte. Schade ist, dass nicht wenigstens Ausschnitte aus einigen politischen Liedern in den Hauptteil integriert werden konnten. Als Beispiel sei hier nur eines angeführt, "Im Oktober 1849":
"Gelegt hat sich der starke Wind /
Und wieder wird's stille daheime. /
Germania, das große Kind, /
Erfreut sich wieder seiner Weihnachtsbäume. /
... /
Gemütlich ruhen Wald und Fluß, /
Von sanftem Mondlicht übergossen; /
Nur manchmal knallt's - Ist das ein Schuß? - /
Es ist vielleicht ein Freund, den man erschossen." /
Lediglich das ebenfalls schöne "In der Fremde" ist auf der Schlussseite versteckt: /
"Ich hatte einst ein schönes Vaterland. /
Der Eichenbaum /
Wuchs dort so hoch, die Veilchen nickten sanft. /
Es war ein Traum. /
..." /
Insgesamt aber: ein schönes Buch und eines, das angesichts seines günstigen Preises im Heinejahr 2006 sicherlich oft verschenkt werden wird.
Ein Denkmal für die Bluesmen
Mister Nostalgia ist eine Sammlung von Kurzgeschichten, die sich um den Blues-Folk der Zwanziger drehen. Robert Crumbs Obsession 2.
Mister NostalgiaMelodien des Lebens
Ilse van Staden schreibt nicht leichtgewichtig, nicht schwerelos, nicht schwebend, dazu sind ihre Gedichte viel zu ernst – aber hoffnungslos sind sie nicht.
quastenflosserZwischen Blow und Puff
Ein ambitioniertes Biopic über Amy Winehouse mit viel Musik, Atmosphäre und London als Heimstadt der (Alb-)Träume
Back to BlackPurple Rain's laszive Erotik
Einen Neon-bunt schillernder Ausflug in die 80er-Jahre verspricht Prince' 1984er-Film und Album "Purple Rain".
Purple RainSich vergessen
Das kleine Büchlein mit einer sommerlichen Lyrik-Sammlung versammelt die Elite der deutschen Lyrik.
SommergedichteHommage an den Mikrokosmos der Wiener Beislkultur
Rickerl, eine liebevolle Hommage an einen Musiker, der lieber im Beruf scheitert, dafür aber ein Abenteuer mit seinem Sohn erlebt
Rickerl