Das Radio: Geschichte eines Kulturgutes
Hans Jürgen Koch und Herman Glaser legen ein faszinierendes Werk über die Entwicklung des Rundfunks in Deutschland vor. Die Autoren, beide mit langjährigen publizistischen Erfahrungen, verstehen es, den Leser in den Bann des Radios zu ziehen. Das Buch ist auf 376 Seiten in fünf chronologisch angeordnete Kapitel unterteilt: Weimarer Republik, Drittes Reich, Besatzungszeit, das geteilte Deutschland, Blick in die Zukunft des Radios. Die ersten rund 25 Jahre des Rundfunks werden auf ca. zwei Dritteln des Buches beschrieben. Während der Bundesrepublik Deutschland immerhin noch 66 Seiten gewidmet werden, erhält die Deutsche Demokratische Republik nur die Hälfte. Der Ausblick in die Zukunft wird mit ganzen 13 Seiten gestreift.
Am 29. Oktober 1929 nahm der "Unterhaltungsrundfunk" sein Programm auf. Der Schwerpunkt lag im kulturellen Bereich und in Programmen zur Bildung der Hörer. Es dauerte einige Jahre, bis auch über aktuelles Zeitgeschehen im Radio berichtet wurde. Ein kurzer Exkurs gerade über die Anfänge der Radiogeschichte mit Blick auf die Entwicklung in anderen europäischen Ländern oder den USA wäre interessant gewesen. Erst in nationalsozialistischer Zeit wurde das Radio, durch die energisch vorangetriebene Entwicklung des VE 301, des Volksempfängers, zum Massenmedium. Neben Propaganda wurde der Schwerpunkt zunehmend auf die "leichte Unterhaltung" verlegt. Die neu entwickelten Wunschkonzerte waren bei den Hörern äußerst beliebt. Nach dem Zweiten Weltkrieg nutzten die Alliierten den Rundfunk, um der Bevölkerung "Orientierung" zu geben. Die Nürnberger Prozesse und ihre Berichterstattung werden von den Autoren ausführlich behandelt. Ebenso intensiv berichten sie über die Entnazifizierung in Deutschland, wobei die Frage, welche Auswirkungen diese auf die einzelnen Sender hatte, nicht hinreichend beantwortet wird. Die Krise des Radios trat ein, als das Fernsehen zum neuen Leitmedium wurde.
Hans Jürgen Koch und Hermann Glaser präsentieren die Rundfunkgeschichte spannend und unterhaltsam. Am Ende eines jeden Kapitels werden die wichtigsten Daten noch einmal in tabellarischer Form sehr übersichtlich dargestellt. Zahlreiche Abbildungen und weitere farblich hervorgehobene Texte, z.B. eine Kurzbiographie Hans Bredows, der maßgeblich an der Entwicklung des Radios in Deutschland beteiligt war, vervollständigen das Werk. Ein Abkürzungsverzeichnis fehlt leider. "Ganz Ohr - Eine Kulturgeschichte des Radios" ist ein Buch, dass nicht nur informiert, sondern gleichzeitig unterhält und sicherlich ein breites Publikum anspricht.
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