Elisabeth Arend, Wolfgang Asholt, Marc Föcking: Französische Literaturgeschichte

Geschichte der französischsprachigen Literatur

Vor allem für Romanistik-Studenten dürfte diese Geschichte der französischen Literatur relevant sein, wie es auch im Vorwort der sechsten Auflage heißt. Dafür spricht außerdem, dass die Autoren bei den Lesern voraussetzen, Französisch zu verstehen: So werden beispielsweise Werktitel oder Zitate aus dem Französischen entgegen den üblichen Gepflogenheiten in deutschsprachigen Veröffentlichungen nicht ins Deutsche übersetzt, nicht einmal in Fußnoten.

Das Lehrbuch umfasst die Zeitspanne von der ältesten französischen Literatur bis ins beginnende 21. Jahrhundert und beschäftigt sich nicht nur mit literarischen Erzeugnissen aus dem heutigen Frankreich, sondern auch mit der „frankophonen Literatur außerhalb Frankreichs“ in einem separaten, angehängten Abschnitt.

Große Schriftsteller wie Voltaire und Rousseau werden darin vergleichsweise kurz behandelt und der sozialhistorische Hintergrund wird nicht mehr „besonders akzentuiert“, was „neueren Forschungsansätzen geschuldet“ sei – was genau dahinter steckt, warum also sozusagen das „Drumherum“ eines Werkes und Autors nicht mehr so wichtig sei, bleibt leider im Dunkeln. Dennoch werden viele historische Aspekte beleuchtet, aber bei der Lektüre wird eine gewisse Kenntnis der französischen Geschichte vorausgesetzt, denn die Autoren können in diesem gerafften Band nicht allzu viel historisches Hintergrundwissen vermitteln, zu groß ist der Zeitraum vom Frühmittelalter bis in die Gegenwart.

Erfreulicherweise hat man sich laut Herausgeberin Susanne Hartwig für das generische Maskulinum entschieden, allerdings nur aus „Gründen der leichteren Lesbarkeit“, nicht weil man davon überzeugt wäre, dass das grammatische Genus und das Sexus etwas Grundverschiedenes sind. Vielleicht deswegen finden sich doch vermeintlich geschlechter- und gendergerechte Formulierungen wie „Studierende und Lehrende“ (S. XI) und „Autoren und Autorinnen“ (S. XII) in diesem Werk. Ebenso erfreulich ist die Existenz eines Sachregisters, das der ähnlich aufgebauten Literaturgeschichte für den deutschen Sprachraum fehlt.

Alles in Allem ein dicker Band, dessen Anschaffung sich wohl vor allem für die genannten Studenten lohnt, mit dem aber auch der interessierte Laie etwas anfangen kann. Eine unnötige Hürde, die der Verlag leicht hätte nehmen können, stellt die Sprachbarriere (s.o.) dar, wenn man gar kein Französisch beherrscht. Bedeutet das im Umkehrschluss, dass heutige Romanistik-Studenten des Französischen nur mittelmäßig mächtig sind? Oder warum sollte sich diese Zielgruppe ansonsten nicht direkt an eine Literaturgeschichte in französischer Sprache halten?

Rein in den Gatsch

Ein amüsanter Gesellschaftsroman mit spitzen Dialogen und kantigen Pointen. Lesegenuss vom Feinsten.

Damenschach

Der Mann, der Robinson Crusoe wurde

Daniel Defoe verdiente sein Geld als besserer Leichenfledderer bis er die Geschichte eines Todgeweihten las, der sein Abenteuer überlebte: Alexander Selkirk gab das Vorbild für Defoes Romanhelden Robinson Crusoe ab.

Robinson Crusoe

Bewältigende Sprachgewalt

In "Risse" beleuchtet Klüssendorf die Brüche im Leben eines von Enge, Zorn und Begehren charakterisierten Heranwachsens in der DDR

Risse

Gewalt und Kälte

Der Pole Szepan Twardoch erzählt "Kälte" aus der Perspektive eines alten russischen Bolschewiken, einem, der mehr weiß, als die meisten.

Kälte

Reichtum und Elend zugleich

Solitária ist die Geschichte zweier Familien in einer brasilianischen Großstadt, einer bitterarmen schwarzen und einer reichen weißen, und zugleich eine schonungslose Bestandsaufnahme der sozialen und politischen Verhältnisse in dem Land, die das Privatleben der Menschen bestimmen.

Solitária

Leise Klänge

In seinem zweiten Roman bietet der Hörspielautor allen Trauernden und unter Verlusten leidenden einen krachenden Ausstieg an: Lauter!

Lauter