Rätsel der Antike aus der Sicht eines skeptischen Geologen
In "Forgotten Civilization" geht es in erster Linie um die Antike. Aufhänger ist die ägyptische Sphinx. Da dieses Monument laut Autor Schoch deutlich älter sein soll als allgemein angenommen wird, stellen sich Fragen nach der Zivilisation, die dieses Bauwerk geschaffen hat. Sonnenstürme nehmen dabei eine zentrale Rolle ein.
Als Geologe datiert Schoch das Alter der Sphinx anhand aquatisch verursachter Erosionsspuren deutlich höher als es in der Mainstream-Archäologie üblich ist. 7.000, 9.000 Jahre oder noch älter soll sie sein. Die Wissenschaftsgemeinde akzeptiert solche Ergebnisse allerdings nicht - kaum verwunderlich, müssten die WissenschaftlerInnen doch zugeben, dass sie selbst jahre- und jahrzehntelang sehr grob danebenlegen hätten. Den Autor hat das jedoch nicht aufgehalten, er hat weiter nach Spuren vergleichbarer antiker Hochkulturen gesucht. Fündig geworden ist er unter anderem auf den Osterinseln und in der Osttürkei am Fundort Göbekli Tepe. Besonders auf den Osterinseln ist er auf einige Ungereimtheiten und bisher Unerklärliches gestoßen.
Der Untertitel deutet es schon an: Sonnenstürme sollen eine Rolle gespielt haben. Mit kleinen astronomischen Exkursen, die aber gut verständlich sind, erklärt der Autor, was es mit Sonnenwinden und -stürmen auf sich hat und welche verheerenden Auswirkungen sie auf der Erde haben können.
Schoch fügt die Puzzleteile zusammen und entwirft eine - wohl für viele sehr steile - These: Es gab am Ende der letzten Kaltzeit, also vor etwa 11.000 Jahren, antike Hochkulturen, die sehr entwickelt waren. Sonnenstürme haben schließlich für ein Ende der Kaltzeit gesorgt. Mit einem radikalen Klimaumschwung und der kosmischen Strahlung, der die Erde ausgesetzt war, verschwanden auch die antiken Hochkulturen und die Menschheit wurde in ihrer Entwicklung Jahrtausende zurückgeworfen.
Ein solches Szenario ist ziemlich weit weg von etablierten Auffassungen in den Altertumswissenschaften. Doch bei entfernter Vergangenheit belässt es Schoch nicht: Eigentlich müsste ein solcher Sonnensturm nach knapp 11.000 Jahren, also jetzt, wieder vor der Tür stehen. Auch politisch brisante Themen wie den anthropogenen Klimawandel spart Schoch nicht aus: Wenn die Sonne so unstet ist, wie kann dann ein kosmogener Klimawandel ausgeschlossen werden?
Etwas störend ist jedoch die teils recht selbstdarstellerische Weise, in der Schoch sein Buch schreibt: Es muss beispielsweise gleich eine halbe Seite sein, auf der er beschreibt, wie er und seine Frau auf den Osterinseln zweimal heiraten. Oder wenn Zwischenkapitel "The Sphinx and I" heißen.
Auch wenn einiges mindestens auf den ersten Blick weit hergeholt scheint (Schoch diskutiert zum Beispiel auch Psychokinese als Ursache für den Transport der großen Moai-Statuen), ist dieses Buch eine erfrischend kontroverse Veröffentlichung für alle, die sich mit Fragen der antiken Hochkulturen und/oder des (historischen) Klima(wandel)s beschäftigen.
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