Marxistische Gourmets
Dieses sehr unterhaltsam zu lesende Buch, das 1985 erstmals erschienen ist, versammelt vier bekannte Erzählungen und ein Theaterstück von André Müller, dem bekennenden Marxisten und Gourmet.
Die Partei der KnoblauchfreundeRadikale Schreibversuche
Mit seinem NS-Roman "Die Wohlgesinnten" spaltete Jonathan Littell weltweit die Literaturkritik. Ein kleiner Band veröffentlicht nun vier frühe Erzählungen des Franzosen.
Ein Sonntag im SommerDiesseits und jenseits des Lebens
In seinen neuen Erzählungen überschreitet Cees Nooteboom die Grenze zum Nirvana. Die Erinnerung an die Verstorbenen macht er zu einer Ode an das Leben. "Nachts kommen die Füchse" setzt einen angenehmen Kontrapunkt zur lebendigen Hektik unserer Zeit und gibt jedem Leser die Möglichkeit, in Ruhe zu versinken und innezuhalten.
Nachts kommen die FüchseAmerikas schreibendes Gewissen
Nichts ist so wahrscheinlich, wie der Untergang. Ob im Iran, in Kolumbien, auf dem südchinesischen Meer oder mitten in Amerika. Der Jung-Autor Nam Le erzählt eindringlich und schonungslos von den Schattenseiten des Daseins und zwingt uns, der Brutalität des Lebens ins Gesicht zu schauen.
Im BootDas Leben einer Leseratte
Firmin ist die Nummer dreizehn. Fatal, wenn die Mutter nur zwölf Zitzen hat. Statt von Muttermilch ernährt er sich von Weltliteratur und wird zur belesensten Ratte des Universums.
FirminDurch den Schnee / Linkes Ufer
Wie ist ein Leben nach dem Gulag - wenn Humanität und Kultiviertheit unter den Eindrücken des Inhumanen ihre Relevanz verlieren - möglich, ohne einem ständigen Zweifel an der menschlichen Zivilisation anzuhängen? Dies ist die große Frage, die Warlam Schalamows "Erzählungen aus Kolyma" zugrunde liegt.
Durch den Schnee / Linkes UferDie Melancholie der Erinnerung
Der Band "Ende der Sonntage" beweist einmal mehr das einmalige Erzähltalent des wiederentdeckten Italieners Alberto Vigevani. Ihm gelingt es darin auf einmalige Weise, der Schönheit im Wahren das Wahrhaftige im Schönen folgen zu lassen - eine bittersüße Erfahrung.
Ende der SonntageGehaltvolle Kurzgeschichten von Peter Bichsel
Eine schöne Sammlung von Kurzgeschichten, die - wie man das von Peter Bichsel kennt - trotz ihrer Einfachheit viel in sich bergen. Geschichten, die zu eigenen Geschichten werden.
DezembergeschichtenLiebe im Sommer
Eine berührende Erzählung. Die Atmosphäre des Sommers und die Emotionen der Liebe ergreifen den Leser und hinterlassen das wohlige Gefühl, selbst ein Teil der Geschichte zu sein.
Sommer am SeeTürkei in Lesehäppchen
Nachdenkliche und spannende Geschichten aus der Türkei. Schade, dass diese Autoren im deutschsprachigen Raum fast völlig unbekannt sind.
Merhaba Türkiye!Die Rätselhaftigkeit eines alten Sonderlings
Es ist ein Zeichen seiner Prosakunst, dass er Herrn Sommers Lächerlichkeit genauso wie die seinem Schicksal innewohnende Tragik darzustellen weiss, ohne sich auch nur ein einziges Mal im Ton zu vergreifen.
Die Geschichte von Herrn SommerDas Leben einer Jüdin unter den Nazis und ihre Flucht in die Schweiz
Edith Dietz' persönlicher Erlebnisbericht gibt Einblick in das unwürdige Leben, das Juden unter den Nazis führen mussten.
Den Nazis entronnenDas Dilemma mit den Erinnerungen
Lesenswerte Geschichten von Maxim Biller, an die man auch nach der Lektüre noch denkt.
BernsteintageDer unerträgliche Mensch
Eigenwillig, beeindruckend und unbedingt lesenswert.
Eine kurze Geschichte vom FliegenfischenFeier der Sprache
"Bahnhofsprosa" ist nicht Alltagsbeobachtung und erzählt keine Anekdoten von Menschen, die ihren Zug gerade verpasst haben, sondern hier feiert die Sprache sich selbst.
BahnhofsprosaGeschichten, die das Leben schreibt
"Erzähl diese Geschichte", bittet die krebskranke, im Sterben liegende Eileen ihren Exmann, den Schriftsteller Campbell Armstrong. Es ist die Erzählung, wie Eileens Tochter Barbara nach 42 Jahren ihre Mutter fand. Die Tragik der im Grunde glücklichen Geschichte liegt in der Tatsache, dass nicht nur Eileen schwer an Krebs erkrankt ist, sondern auch die Tochter. Beide wissen, als sie endlich aufeinander treffen, es bleibt ihnen nicht viel Zeit. Eileen war siebzehn, als sie Mitte der 50er Jahre im schottischen Glasgow schwanger wird. Die Eltern sind gläubige Juden, die sich um ihre Tochter sorgen. Sie wollen ihr das Schicksal einer alleinerziehenden, gesellschaftlich geächteten Teenagermutter ersparen und verlangen, Eileen soll das Baby nach der Geburt zur Adoption freigeben. Das junge Mädchen hat keine Wahl. Die Familie zieht für die Zeit der Schwangerschaft an einen anderen Ort, wo man sie nicht kennt. Eileen bringt eine gesunde Tochter zur Welt, die sie Barbara nennt. Einige Tage darauf muss sie sich von dem Kind trennen. Jahre später heiratet Eileen den angehenden Schriftsteller und Lektor Campbell Armstrong, im Laufe der Zeit bekommt das Paar drei Söhne. Schon früh zeichnet sich ab, Campbell hat ein Problem, welches seine persönliche Lebenssituation erheblich beeinflusst und belastet: der Alkohol. Campbell zieht mit der Familie in die USA, unterrichtet an kleinen Universitäten, glaubt durch die Ortswechsel den Alkohol hinter sich lassen zu können, was natürlich ein Trugschluss ist. Nach Jahren wird die Ehe geschieden, Campbell heiratet ein zweites Mal, zieht nach Irland. Eileen bleibt in den USA und baut sich ein eigenes Leben mit erfolgreicher Berufstätigkeit auf. Es trifft sie und die Familie wie ein Schlag als die Diagnose Lungenkrebs kommt, der als inoperabel, weil schon fortgeschritten und metastasierend, eingestuft wird. Es bleibt lediglich so würdevoll wie möglich dem Tod entgegenzusehen. In England lebt Barbara. Schon viele Jahre versucht sie ihre leibliche Mutter ausfindig zu machen, bislang erfolglos. Die letzte Chance ist die Adoptionsstelle von Schottland. Barbara hat Angst. Auch sie wurde mit der Diagnose Krebs, der metastasiert ist und verschiedene Organe befallen hat, konfrontiert. "Ich sehe dem Tod ins Auge. Ich muß meine Mutter sofort finden.", schreibt sie auf. Und tatsächlich, sie erhält einen Namen in Schottland, ihre Mutter stammte von hier. Jetzt hat sie einen Anhaltspunkt, der ihre Recherchen vorantreibt. Sie macht Eileens Bruder Sidney ausfindig, erhält von ihm die Auskunft, die Mutter lebt todkrank in den USA. Er hält sie hin, verständigt die Schwester nicht sofort und leitet Barbaras Brief an die Mutter nicht weiter. Nach einigen Wochen reißt Barbara der Geduldsfaden, die Angst zu spät zu sein, läßt ihr keine Ruhe. Nun übermittelt Sidney den Brief endlich und Barbara erhält einen Anruf, eine Stimme sagt: "Hier ist deine Mutter." Campbell Armstrong hielt sein Versprechen, das er Eileen gab. Er zeichnete mit dem Buch "Ich hoffe, dein Leben war schön" die Geschichte von der Suche und dem Zusammentreffen von Mutter und Tochter auf. Es ist ein bewegendes Zeugnis geworden, niedergeschrieben in mitreißendem und sehr persönlichem Stil. Denn Armstrong ist ehrlich genug, auch seinen Teil an Eileens Leben miteinzubringen. Das Buch ist nicht nur der Bericht über die Suche und das Zusammentreffen von Mutter und Tochter, es ist auch eine Beichte des Kriminalschriftstellers Campbell Armstrong. Offen und ehrlich rechnet er mit sich selbst ab, betreibt vielleicht auch eine Art Exorzismus mit der Hoffnung dem Suchtteufel keine Gelegenheit mehr zu geben, die Macht über ihn zu ergreifen. Und nicht zuletzt ist der Bericht auch eine letzte Ehrerweisung an eine bemerkenswerte und großherzige Frau, Eileen Black.
Ich hoffe, dein Leben war schön