Elmore Leonard: Dschibuti

Piraten, Terroristen und Dokumentarfilmer in Dschibuti

Mit "Gekniet sei vor Elmore Leonard, gelobt und gepriesen sein Genie!" wird der 'Stern' auf dem Buchumschlag zitiert, doch auch wenn man diese Einschätzung so in etwa teilt, "Dschibuti", sein neuester Roman, hat sie nicht verdient. Weil die Geschichte zu verwirrend konstruiert ist. Es geht um Piraten und um Terroristen und um das Machen von Dokumentarfilmen, doch um den Plot geht es nicht wirklich, wenn denn da überhaupt einer ist. Trotzdem findet man auch in "Dschibuti" vieles von dem, was einen guten Elmore Leonard ausmacht: knapp und überzeugend gezeichnete Figuren und tolle Dialoge.

Die Verlagsinformation enthält eine treffende und witzige Schilderung der im Buch vorkommenden Charaktere ("Cast in order of appearance"):

Dara Barr: Vielfach ausgezeichnete Dokumentarfilmerin, ehrgeizig, tough. Die Frau für brisante Themen. Mitte 30.
Xavier LeBo: Kameramann, zwei Meter groß, dunkle Haut, imposante Erscheinung. Hat ein Faible für Dara und potenzfördernde chinesische Heilmittel. 72 Jahre.
Ari Ahmed Scheich Bakar alias Harry: Halb-Engländer, Halb-Saudi. Arbeitet für die Internationale Schifffahrts-Organisation, die sich um das Piratenproblem vor Somalia kümmert. Guter Freund von Idris Mohammed.
Billy Wynn: Texanischer Ölmilliardär, kümmert sich auf eigene Faust um die Piraten.
Helene: Ex-Model, das ihre Seetauglichkeit unter Beweis stellen muss, um von Billy geheiratet zu werden.
Idris Mohammed: Pirat mit amerikanischer Ausbildung. Guter Freund von Harry.
Jama Raisuli alias Jama al Amriki alias James Russell (Betonung auf-sell): Im Gefängnis zum Islam konvertierter Amerikaner, der unbedingt etwas in die Luft jagen will. Sich selbst allerdings nicht. 28 Jahre alt.
Der Tanker voll Flüssiggas: Hochexplosiv, gefährlich und allgemeines Objekt der Begierde.

Die witzigste Figur ist Helene. Und die Lektüre dieses Buches lohnt hauptsächlich wegen ihr. Hier ein Dialog mit Helene:

"Auf der Party", sagte Billy, "hast du den Captain von dem Gastanker kennengelernt?"
"Den Ägypter? Eine Minute lang. Hab ihm gesagt, dass ich auf Pyramiden stehe. Hatte mal ein Shooting für Harper's Bazaar oben auf dem Assuan-Staudamm. Wusstest du, dass es in dem gesamten scheiss Land keine normalen Toiletten gibt? Die haben nur ein Loch im Boden, das man treffen muss. Geh mal in einen Suk voller Ägypter, da kannst du nirgendwo pinkeln."
"Was machst du dann?"
"In die Hose."

Übrigens, die Piraten sehen sich nicht wirklich als solche. Sondern so:
"Ich betrachte uns als Küstenwache, wir treiben Bussgelder auf Schiffen ein, die unsere Meere verschmutzen. Tausende von denen werfen ihre Abfälle in die Gewässer, in denen wir einst gefischt haben."

Dschibuti
Conny Lösch (Übersetzung)
Dschibuti
319 Seiten, gebunden
Originalsprache: Englisch
Eichborn 2011
EAN 978-3821861425

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