“Donald is everything, he is everybody"
Mittlerweile auch schon 90 Jahre alt geworden ist der sympathischste Looser der Comic-Geschichte: Donald Duck, die Ente mit dem goldenen Schnabel, den er auch nie halten kann. Eine neue Publikation des Taschen-Verlages würdigt die seit 1934 watschelnde Ente mit einem XXL-Prachtband, der auch seltene Zeichnungen, Originalausgaben und Schnappschüsse aus der Produktion, charmante Sammlerstücke, unvollendete Filmprojekte sowie unveröffentlichte Arbeiten vom „Duck Man“ Carl Barks enthält.
Der Donald in uns allen
“Donald is everything, he is everybody; he makes the same mistakes that we all make” („Donald ist alles, er ist jeder. Er macht die gleichen Fehler, die wir alle machen.“), so beschrieb ihn sein "Vater", Carl Barks, einmal liebevoll. Donalds Lebenswerk aus neun Jahrzehnten zeigt ihn nicht nur als Comic-Helden, sondern vor allem auch im Film. Immerhin 170 Zeichentrickfilme sind seit seinem Debüt im Kurzfilm "The Wise Little Hen" in der Reihe Silly Symphony am 9. Juni 1934 erschienen. 1931 war er schon mal an der Seite von Micky Mouse in dem Bilderbuch "The Adventures of Mickey Mouse" zu sehen. Und alle diese Filme haben eines gemeinsam: Donald Duck stolpert von einem Missgeschick ins andere und ist dabei so sympathisch, dass sich beinahe jeder mit ihm identifiziert. Denn Tolpatsch Donald zeigt viel Offenheit, mit der er seine Schwächen auch zugibt. Er gewinnt unsere Herzen und bleibt - sobald man einmal ein Abenteuer mit ihm erlebt hat - ewiglich in Erinnerung. In vorliegender Publikation werden auch die Geschichten seiner unvollendeten Filmprojekte erzählt, da umfangreiche historische Archive und Sammlungen von Disney sowie zu öffentlichen und privaten Sammlungen exklusiv geöffnet und besucht wurden. So finden sich u. a. auch Konzeptzeichnungen, Story-Skizzen, Hintergrundbilder, Animations- und Comic-Zeichnungen sowie historische Fotos in dem Band, den jeder Comic-Fan besitzen sollte. Frühe Storyboard-Zeichnungen von Carl Barks runden die Lektüre zu einem Phänomen aus Entenhausen, das beinahe die ganze Welt kennt, ab.
Donald der sympathische Anarchist
Die vielen lustigen Bilder sind so erheiternd, dass man beinahe vergisst, dass Donald eigentlich ein Hagestolz ist. Ein Junggeselle, der sich zwar rührend um seine Neffen Tick, Trick und Track (im Original: Huey, Dewey und Louie) kümmert, selbst aber niemals Kinder haben wird. Insofern vielleicht ein tragischer Held, dem all unsere Sympathie gilt. Donald, Sohn von Dortel und Degenhard Duck, ist cholerisch und hat ständig Geldsorgen. Er übt keinen geregelten Beruf aus und hält sich mit den verschiedensten Jobs über Wasser. Der notorische Pechvogel muss sich deswegen immer wieder Geld von seinem Onkel ausborgen. Denn mangels Begabung wird er immer wieder entweder entlassen oder gibt freiwillig auf, da er recht faul ist. Sein Onkel Dagobert, der Fantastilliardär, spannt ihn immer wieder für seine Zwecke ein, da er ihm verspricht, ihn als Erben einzusetzen. Donald hat zwar eine Verlobte, Daisy Duck, aber diese lässt sich von seinem Rivalen Gustav Gans ebenfalls den Hof machen und fährt zweigleisig. Ob er sich freiwillig außerhalb der Ordnung stellt oder wie es dazu kam, dass ein Anarchist zum Helden der Jugend wurde, erfahren wir in vorliegender Luxusedition.
Herausgeber Daniel Kothenschulte, Filmkritiker für die Frankfurter Rundschau, hat seine Vorliebe für Trickfilme auch beruflich genutzt und arbeitet als Autor, Kurator und Dozent für Film- und Kunstgeschichte. Autoren David Gerstein und J. B. Kaufman sind Comic- und Filmhistoriker, die auch viele weitere Publikationen zum Thema verfasst haben. Zusammen mit Russell Merritt veröffentlichte J. B. Kaufman das preisgekrönte Buch Walt in Wonderland: The Silent Films of Walt Disney.
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