betörend. - gefährlich! - verhängnisvoll?
Dr. Michael Ahearn führt nur oberflächlich ein glückliches Leben als Professor in einer beschaulichen Universitätsstadt im oberen Mittelwesten der USA. Der Familienvater glaubte sich an die Alltagsroutine gewöhnt: Tagsüber Dozent für Literaturwissenschaften, abends dann und wann ein Gläschen Wein mit seiner schönen, doch für Michael mittlerweile recht desillusionierten Ehefrau, die scheinbar fügsam und nüchtern die Rolle der Familienmutter spielt. Ein paar Jagdausflüge dann und wann mit den besten Freunden, ein Gläschen hier ein Gläschen da…Michael fühlt sein unbefriedigtes Leben schon aus den Adern treten, als mitten im verschneiten Winter Lara Purcell in seinem Institut auftaucht.
Die Professorin ist nun Kollegin von Michael, der ihrem Charme und ihren Reizen von der ersten Minute an erlegen ist. Lara stammt aus St. Trinity, einer kleinen Inselrepublik in der Karibik, wo militärische Unruhen und Voodoo-Kult genau so gegenwärtig sind wie die bürgerliche Langeweile und der puritanische Protestantismus in den Midwest-Staaten. Nicht aufgrund ihrer Herkunft und ihres exotischen Äußeren sorgt Laras Auftreten an der Universität für Geraune. Ihre überdurchschnittliche Intelligenz und ihre leichte, heitere Art können kaum die geheimnisvolle Aura verbergen, die sie umgibt.
Es kommt, wie es scheinbar kommen muss: Professor Ahearn verliebt sich in seine Kollegin, die seine Gefühle erwidert. Lara warnt Michael vor den Konsequenzen ihrer Affäre. Michael hält das Doppelleben nur für kurze Zeit durch und seine bald auch sichtbare Passion torpediert die ohnehin auf dünne Daunen gedeckte Ehe. Das Familienleben gerät in Gefahr, der Sohn verunglückt. Lara teilt Michael mit, daß sie wieder in ihre Heimat müsse. Sie lädt ihn ein, ihr zu folgen, doch er möge seine Schritte mit Bedacht wählen - vergebens: trotz oder gerade wegen der Warnung, die eher eine Verlockung ist, folgt Michael ihr in die Karibik.
Die Stagnation in seinem Leben ist nun endgültig vorbei. Die Sicherheit auch. Lara zeigt allmählich ihre andere Identität, die Zugehörigkeit zu einer Elite, von der Michael bisher nichts ahnte. Sie gehört einem vermögenden, okkulten Geheimbund an, arbeitete als Agentin für militärische Nachrichtendienste, lebt auf ihrer Heimatinsel St. Trinity ihren Glauben, einen archaischen Voodoo-Kult, und befindet sich zu alledem mit Michael inmitten eines blutigen politischen Konfliktes. Michael verliert sich immer mehr in der Dunkelheit und in unerforschten Räumen seines Herzens - die vollkommen neue Situation und die unterschätzten Gefahren auf St.Trinity zerreißen seine Illusionen, in der Karibik auf transzendentale Wandlungen, seelisches Heil, ja Rettung zu bauen - im Gegenteil, sein Leben scheint aufgerieben zu werden. Die Professorin übernahm die Kontrolle, die er nie annahm...
"Die Professorin" ist Robert Stones jüngster auf Deutsch erschienener Roman, der uns in vielerlei Hinsicht entführt: Von einer beschaulichen Universitätsstadt im ländlichen Mittelwesten der USA in die karibische Inselwelt. Vom kontinentalen Winter in den maritimen Sommer. Von der provinziellen Zivilisation in die ursprünglichere Kultur. Von der Rationalität in die Magie. Vom prüden Protestantismus in den katholisch-kreolischen Voodoo.
Robert Stone, einer der bedeutendsten zeitgenössischen US-Autoren, führt seine Figuren mit raffinierter Konsequenz in einen emotionalen, ja fiebrigen Traum. Stets im Konflikt zwischen leidenschaftlichen wie erotischen Begierden und rationalem Verstand wanken die Protagonisten auf einem dünnen Grat, dessen tückische Oberfläche, nämlich die Ursprünge der Psyche einerseits und der kontrollierte Wille des Verstandes andererseits die Tür zu "Heart of Darkness", dem Meisterwerk von Joseph Conrad, erinnern. Wie auf einem Schiff auf hoher See gerät die Wirklichkeit ins Wanken - oder verlieren wir Wankenden, erstmals auf uns selbst gestellt, nur die Zuordnung der Ereignishorizonts, den wir stets als festen Gradmesser benötigen?
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