302'000 $ und ein Papagei in Mexiko
Ein Schiff legt an und in einer Bordkabine kommt es zu einer ersten Schlägerei, bei der Duke Halliday (Robert Mitchum), den ihn verfolgenden Capt. Vincent Blake (William Bendix) niederstreckt. Duke wird zu Unrecht von diesem beschuldigt, 300'000 $ entwendet zu haben, der wahre Schuldige ist nämlich Jim Fiske (Patrice Knowles), der wiederum mit der bezaubernden Joan Graham (Jane Greer) liiert ist und ihr ebenfalls Geld stiehlt (2'000 $). So entsteht eine Art Roadmovie, das hauptsächlich von einer Verfolgungsjagd durch Mexiko handelt und von Veracruz nach Tehuacan führt. Elegant wird eine Pointe mit einem Papagei schon in der Anfangsszene beim Zoll eingeleitet, die ihre ganze Wirksamkeit beim zweiten Zusammentreffen zwischen Duke und Joan entfaltet: "Where is Fiske?", fragt Duke und Joan antwortet schlagfertig: "He took the parrot for a walk".
Katz-und-Maus-Spiel
Der Zuschauer vermutet schon zu Beginn, dass aus dieser Zänkerei nur Liebe werden kann und tatsächlich tun sich die beiden zusammen, um Fiske zur Strecke zu bringen, werden dabei jedoch stets von Blake verfolgt, was witzige Szenen zur Folge hat, etwa wenn Duke Capt. Blake mittels einer Ziegenherde elegant abschüttelt. Die Mexikaner werden zwar sehr klischeehaft dargestellt, aber es soll ja auch klar werden, dass es im Süden anders zugeht als im Norden: die Menschen sind hier zwar einfacher, dafür haben sie aber mehr Zeit und sind deswegen auch freundlicher und hilfsbereiter, wie etwa der Bauarbeitertrupp, der Duke und Joan ebenfalls vor der Verfolgung durch Blake schützt, da sie glauben, er sei der böse Schwiegervater. "Americano" ist für die Mexikaner in "The Big Steal" nämlich gleichbedeutend mit "loco" und keine Zeit haben und gestresst sein. Übrigens verweist auch der englischen Originaltitel des Films großspurig auf ein anderes großes Vorbild der Film-Noir-Reihe: "The Big Sleep" mit Humphrey Bogart (1939). Dem Satz "Take your cut and get on your horse!" aus "The Big Steal" kann man da nur zustimmen.
A smile as a security
"I don’t usually make it a habit to butt into women’s affairs, but...", meint Duke zu Joan bei der Autofahrt vor einer Leinwand-Landschaft und nennt sie weiterhin "Chiquitá", obwohl sie diese Bezeichnung hasst: "You don’t talk to girls, you hardly know, that way", meint Joan, die übrigens fließend Spanisch spricht. Aber schließlich lernt er ja auch gerade Spanisch und auch das ist eine Lektion in der Fremdsprache: die Kultur des Gastlandes adaptieren. Joan ist aber alles andere als eine "Senorita", denn sie fährt Auto wie der Teufel und weiß sich auch sonst sehr gut alleine zu helfen. Das Erfolgsrezept von zwei sich zankenden künftigen Eheleuten, das schon mit Hump und der Bacall in "To Have and Have Not" (Howard Hawks, 1944) so gut funktionierte, wird auch in "The Big Steal" angewandt. Das Ganze kulminiert schließlich in einer sagenhaften Schlägerei im Wohnzimmer eines Hehlers, in der es auch zu einer Schießerei kommt. Mitchum und Greer hatten gemeinsam auch einen Auftritt in "Goldenes Gift" (1947, Originaltitel: "Out of the Past"), ebenfalls ein toller Film Noir, der vielleicht bald in der Reihe Film Noir bei Koch Media veröffentlicht wird.

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