Neuausgabe der Luther-Bibel von 1534
Aufgrund ihrer theologischen Bedeutung und sprachschöpferischen Kraft für die Kirchengeschichte und ihres Beitrags zur Herausbildung einer deutschen Sprache wurde die Luther-Bibel durch die UNESCO zum Weltdokumentenerbe erklärt. Andere europäische Dokumente, die diese Ehrung bekamen, sind etwa die Erklärung der Menschenrechte (1789), die Magna Charta Großbritanniens (1215) oder die Schrift des Nikolaus Kopernikus über die Kreisbewegungen der Weltkörper (1543). Die vorliegende, einzigartige Ausgabe der Herzogin Anna Amalia Bibliothek aus Weimar und die 128 Holzschnitte und Bildinitialen aus der Werkstatt des Lucas Cranach mit seinen prächtigen blauen, grünen und roten Deckfarben, zum Teil mit Gold gehöht, verleihen auch dieser Reproduktion der Originalausgabe eine einzigartige Dignität und unikalen Charakter. Ein verheerender Brand der Bibliothek im Jahre 2004 hätte das Original beinahe vernichtet, wie Füssel im Vorwort schreibt. Gut, dass der Taschen-Verlag nun die Luther-Bibel in einer neuen Auflage verbreitet, wenn diese auch nicht so hoch sein dürfte, wie jene des Originals: Von 1522 bis zum Tode Luthers (1546) erschienen über 300 hochdeutsche Bibelausgaben mit einer Gesamtauflage von über einer halben Million Exemplaren - eine bis dahin unerreichte Zahl, die einen Drittel der gesamten deutschsprachigen Buchproduktion in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts ausmacht.
Die Vulgata und ihre Erscheinungen
Die wenigsten wissen, dass die Geschichte der Heiligen Schrift die ihrer Sammlung, Bearbeitung, Interpretationen und Übersetzungen ist und das Alte Testament ursprünglich aus einer mündlichen Überlieferung entstand, die dann zunächst im Verlauf von 1'000 Jahren erst auf Hebräisch schriftlich fixiert wurde, seit dem 4. Jahrhundert v. Chr. auch auf Aramäisch, dann ins Griechische (3.-1. Jh v. Chr.) und schließlich 383 von Hieronymus ins Lateinische - die das ganze Mittelalter beherrschende Vulgata - übertragen wurde. Es liegt in der Natur der Sache, dass dadurch auch viel verloren gegangen ist und sich einige Übersetzungsfehler aufgrund unterschiedlicher kultureller Kommoditäten einschleichen konnten, wie Füssel in seinem Vorwort zur vorliegenden Ausgabe auch anhand von Beispielen illustriert: "Die Vieldeutigkeit der hebräischen Begriffe blieb nur in Einzelfällen erhalten." Die Sitten und Gebräuche, kulturellen Eigenschaften und Gewohnheiten müssten eben auch bei der Übersetzung mitgedacht werden. Die erste Bibelübersetzung in germanischer Sprache stammt freilich gar nicht von Luther, sondern von dem Westgoten Wulfila, der sich eng an den griechischen Text angelehnt hatte.
Die Vorzüge des Buchdrucks
Als erstes Buch von Bedeutung wurde von Johannes Gutenberg in den Jahren 1452 bis 1454 die vollständige lateinische Vulgata in 120 Papier- und 40 Pergamentexemplaren gedruckt, die mögliche handschriftliche Druckvorlage befindet sich heute in der Library of Congress in Washington DC. Bei der Leipziger Michaelismesse vom 4. Oktober 1534 erschien die erste Vollbibel in der neuen Übersetzung. Ein gebundenes Exemplar kostete 2 Gulden und 8 Groschen und damit das Fünffache einer Ausgabe des Neuen Testaments. Durch den Buchdruck Gutenbergs verbreitete sich die Luther-Bibel dann rasant und führte u. a. zur Kirchenspaltung in Katholiken und Protestanten. Die vorliegende Ausgabe wurde mit großer Sorgfalt hergestellt und wird in einem zweibändigen Nachdruck bei TASCHEN präsentiert, sowohl das Alte als auch das Neue Testament in Luthers bahnbrechender Übersetzung. Stephan Füssel, geschäftsführender Leiter des Instituts für Buchwissenschaft an der Johannes-Gutenberg-Universität zu Mainz, hat für die vorliegende Publikation in einer der Publikation beigefügten Broschüre das Vorwort verfasst, das durch detaillierte Beschreibungen der Illustrationen sowie eine Einleitung, die Luthers Leben und die weltbewegende Bedeutung seiner Bibel beleuchtet, glänzt.

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