René Goscinny als Comicheld
"Wenn das Schicksal harte Schläge bereithält, ist es das Lachen, das einen rettet." Die Biografie des Asterix-Texters zu verfassen und dazu noch als Comic, das darf natürlich nicht irgendwer machen. Anne Goscinny wandte sich diesbezüglich an Catel Muller, die seit 1990 als Illustratorin für Romane und Kinderbücher arbeitet.
Mittlerweile hat Muller auch verschiedene Comicstoffe für Erwachsene gezeichnet, auf deutsch erschienen bereits die Graphic Novel-Biografien "Kiki vom Montparnasse" (Carlsen) und "Olympe de Gouges" (Splitter). Auch für Catel Muller – wie sie im Comic freimütig bekennt – war Goscinny "so etwas wie mein geistiger Ziehvater". Aber René Goscinny hat nicht nur den kleinen schlauen Gallier erfunden, sondern auch an so berühmten Serien wie "Der Kleine Nick" oder "Lucky Luke" mitgeschrieben. 1977 starb der geniale Szenarist – im Alter von gerade einmal 51 Jahren – während einer Routineunterschung. Den viel zu frühen und unerwarteten Tod ihres Vaters nimmt seine Tochter Anne Goscinny zum Anlaß, sich gemeinsam mit der Zeichnerin Catel auf eine Spurensuche zu begeben und der zweiten Geburt ihres Vaters beizuwohnen: als Comicstripheld. Ein Biopic als Graphic Novel.
Held der Comics als Comicheld
Wer war ihr berühmter Vater und wie kam es dazu, dass er sein Leben den Comics widmete? Schon früh entdeckte er seine Liebe zu Komik und Humor und erklärt es sich mit seiner Schüchternheit, die er so überspielten konnte. Seine Kindheit und Jugend verbrachte er übrigens auf der Französischen Schule in Bueonos Aires, so wie er eigentlich sein ganzes Leben mehr in Amerika als Europa verbrachte. Fünf Jahre sei er in den USA als Graphiker arbeitslos gewesen und hatte für sich selbst ein Schicksal wie das von "Asphalt Cowboy" befürchtet. Aber eigentlich begann die Geschichte seiner Familie in Osteuropa, denn die Beresniaks waren 1905 wie viele ukrainische Juden aus dem Russischen Reich geflohen. Als frühe Einflüsse nennt Goscinny die Kinobesuche mit seinem Vater: Buster Keaton und Stan und Ollie, die Asterix und Obelix nicht ganz unähnlich sind. Aber auch Walt Disneys Schneewittchen verzauberte ihn. Comics zu machen war damals schlimmer als gar keinen Beruf zu haben und später in Frankreich träumten alle den amerikanischen Traum, dem er gerade entflohen war: "Ich kam aus Amerika, ich träumte als Einziger nicht diesen Traum." Frankreich war eigentlich nur das Land, in dem seine Eltern Urlaub machten, bis er es eben selbst nach Europa schaffte.
Mit vielen Originalskizzen und -dokumenten rekonstruieren Anne Goscinny und die Zeichnerin Catel Muller das Leben eines der bedeutendsten Humoristen des 20. Jahrhunderts und machen aus einem Helden der Comics einen Comichelden. Schön!

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