Ein letzter Auftrag für den Zauberer
"Allein schon zu leben ist ein Gebet", sagt der alternde Zauberer Zabbatini, der "Große Zabbatini", denn er war zu seiner besten Zeit so berühmt, dass selbst der Führer bei ihm Rat suchte. Jetzt, mit 88 Jahren, steht er kurz vor seinem Comeback. Zumindest auf dem Kindergeburtstag des kleinen Max.
Die nicht ganz ernst gemeinte und mit süffisanter Ironie verfasste Geschichte, die einerseits im Jahre 2007 in Los Angeles spielt und andererseits im Prag des Jahres 1934, stellt die beiden Erzählebenen so nebeneinander, dass sie sich an ihrem Höhepunkt unweigerlich überschneiden, ohne dabei aber pathetisch oder altklug rüberzukommen. Liebevoll verpackt der Autor die Geschichte des jungen Max Cohn, der sich nichts sehnlicher wünscht, als dass seine sich in Scheidung befindlichen Eltern wieder zusammenkommen, mit der Geschichte von Mosche Goldenhirsch und seinem traurigen Schicksal während der Zeit des Nationalsozialismus, in der er selbst nach Theresienstadt kam und zusehen musste, wie die besten seiner Generation umgebracht wurden. Aber auch Hoffnung gab es, denn aufgrund des doppelten Bodens in seinem Zauberkoffer konnte Zabbatini auch Leben retten. Und aus diesem einen Leben entsprangen sieben weitere.
Kisch mein Tuches!
Die Welt des Zirkus, der Illusionisten und Mentalisten, Zauberer und anderer Überlebenskünstler wird kunstvoll verwoben mit der Fantasiewelt des jungen Max, der glaubt, dass durch den Liebeszauber des Großen Zabbatini, einem Zauberer, den er von einer Langspielplatte kennt, auch seine Eltern wieder zusammenfinden werden. Denn die alte Schallplatte, die er auf dem Dachboden findet, hört genau an der Stelle auf, wo der Zauberspruch für die "Ewigä Liebääh" sein sollte. Also macht sich der kleine Max schnurstracks auf die Suche nach dem Zauberer, den er alsbald in einem Altersheim bei einem Selbstmordversuch findet und aufscheucht. Mit viel Witz und jiddischem Timbre wird die weitere Geschichte erzählt und der Spannungsbogen bis zum vermeintlichen Happy End so gut gespannt, dass der Leser gefesselt bei der Stange bleibt und immer wieder in lautes Grinsen verfällt. "Denn er wusste genau, dass in der Stille und im Schweigen das größte dramatische Potential lag", so der Zauberer während seines Auftritts.
Die ewigääh Liebäääh
"Niemand empfand die Entzauberung der Welt so akut wie ein Zauberer. (...) Wir alle kennen die Antwort. 'Liebe, das ist, wenn man jeden Gedanken des anderen spürt. Wenn man weiß, welche Geheimnisse sein Herz birgt. (...) Liebe ist, wenn man die Seele des anderen besser kennt als die eigene. Die Liebe ist keine Illusion. Sie ist das Wahrhaftigste der Welt. Sie ist der Grund, warum sich das Leben lohnt.'" Wer möchte nicht in diesen Monolog des Großen Zabbatini einstimmen und zustimmend applaudieren, in den wohl überzeugendsten Vortrag über die Liebe, der je von einem Zauberer gehalten wurde? Nachdem Zabbatini viele Jahrzehnte auf der Bühne stand, stellt er endlich fest, dass es auch Menschen gibt, die das, was sie sagen, wirklich ernst meinen. Und der kleine Max ist nur einer von ihnen.
Emanuel Bergmann hat aus der "glm" (hebräisch für formlose Masse, Substanz) einen wahrhaftigen "Golem" von einem Roman erschaffen, das Werk eines Debütanten, das noch viel Staub aufwirbeln wird in der Literaturgeschichte und einen neuen Autor zum Leben erweckt, der weiß, wie weit Sprache gehen kann und welche Wunder sie in den Herzen zu vollbringen vermag.
Echo eines Verschwindens
Eine berührende, zarte Geschichte über das plötzliche Verschwinden eines liebgewonnenen Menschen.
WendeschleifeUnfassbare Alltäglichkeiten aus dem EU-Apparat
Möglichst vielen (realsatireoffenen) Leserinnen und Lesern zur Lektüre empfohlen.
Herr Sonneborn bleibt in BrüsselSpitzbergen und der Polarkreis – die Arktis im Porträt
Ein facettenreiches und faszinierendes Porträt über Spitzbergen und den Polarkreis.
Mein SpitzbergenStrategien für effektives Wissensmanagement
Neue Forschungserkenntnisse und praktische Anwendung von Wissensmanagement für Organisationen und Unternehmen.
Wissensmanagement in modernen OrganisationenAuf der Schwelle zwischen Leben und Tod
Hadley Vlados zeigt, was wir von Sterbenden über das Leben lernen können.
Zwischen den Welten