Ein Buch zum Skandal um die NSA und ihre Totalüberwachung des Internets aus den Tastaturen zweier Spiegel-Autoren. Und so liest sich das Buch auch: Wie ein hunderte Seiten langer Spiegel-Artikel. Das heißt unter anderem: Im Plauderstil wird ausschweifend erzählt und schön dick aufgetragen. Da wird aus einer Handvoll Whistleblowern der letzten Jahre ein "Kulturkampf", den die Autoren mit der Revolte der 68er vergleichen. Fakten in strukturierter Form findet man hier eher weniger. Nach und nach wird über Spitzelprogramme wie bspw. Prism und Tempora informiert, allerdings inhaltlich eher dünn und unstrukturiert. Überhaupt fehlt es dem Sachbuch an Struktur und inhaltlicher Tiefe angesichts seines Umfangs von über 380 Seiten. Manchmal driftet das Autorenduo auch in Klatsch ab, zum Beispiel wenn es um die Klamotten Snowdens geht. Wer das mag, ist hiermit gut bedient und kann sich flott durch das Buch lesen.