"Das Thema Controlling vom Anfang bis Ende durchzuarbeiten scheint für viele Studierende eine große Hürde zu sein." Zu Recht weist der Verfasser, Dr. Dr. Gerald Pilz, Unternehmensberater im Bereich Personalmanagement und Controlling sowie Lehrbeauftragter an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg in Stuttgart, im Klappentext dieses Buches auf diese Problematik hin und leitet daraus im Vorwort die Zielsetzung des Arbeitsbuches ab, "…einen leicht verständlichen und systematischen Einblick in das Controlling" zu vermitteln.
Das Buch ist in zehn Arbeitsschritte gegliedert:
Schritt 1: Einführung definiert die Grundbegriffe des Controllings und beschreibt dessen Aufgaben, Formen, Organisation und grundlegende Konzeptionen.
Schritt 2: Die Kosten- und Leistungsrechnung (KLR) befasst sich insbesondere mit den traditionellen Säulen der KLR, d. h. mit der Kostenarten-, Kostenstellen- und Kostenträgerrechnung sowie mit den Systemen der Teilkostenrechnung.
Schritt 3: Das strategische Kostenmanagement erläutert vor allem das Zielkostenmanagement und die Prozesskostenrechnung.
Schritt 4: Die Investitionsrechnung erklärt zuerst den Begriff, die Arten und den Entscheidungsprozess der Investition und gibt danach einen Überblick über die statischen und dynamischen Investitionsverfahren sowie über die Kosten-Nutzen-Analyse, die Nutzwertanalyse und die Verfahren der Unternehmensbewertung.
Schritt 5: Strategisches Controlling zeigt die typischen Phasen und Elemente des Strategieprozesses auf und erörtert ausgewählte Instrumente des strategischen Controllings, d. h. Stärken- und Schwächenanalyse (SWOT-Analyse), Lebenszyklusmodell (Life Cycle Costing), Portfolioanalyse, Balanced Scorecard, Shareholder- und Stakeholder-Value-Ansätze sowie Wissensmanagement und Wissensbilanz.
Schritt 6: Operatives Controlling beschreibt das Wesen der Budgetierungsverfahren und die Arten von Benchmarking.
Schritt 7: Spezifisches Controlling erläutert mit dem Personalcontrolling und dem Projektcontrolling zwei mögliche Anwendungsgebiete.
Schritt 8: Berichtswesen und Reporting referiert zuerst einige Grundlagen und setzt sich danach vor allem mit Kennzahlen auseinander.
Schritt 9: Früherkennungssysteme enthält insbesondere die GAP-und Branchenstruktur-Analysen sowie das Risikomanagement.
Schritt 10: Präsentation von Ergebnissen stellt einige Methoden und Medien der Präsentation von Kennzahlen vor.
Ein Glossar vorwiegend rechnungswirtschaftlicher Grundbegriffe sowie eine Zusammenstellung wichtiger controllingrelevanter Kennzahlen runden dieses Arbeitsbuch ab. Die methodische Aufbereitung der vorgestellten Lehr- bzw. Lerninhalte ist zweifelsohne gut gelungen. Zahlreiche Übersichten, Merksätze, Zusammenfassungen und einfache Wiederholungs- bzw. Übungsfragen mit Lösungen, einschließlich Prüfungstipps, erleichtern den Überblick über das Studienfach Controlling und den ersten Einstieg in dessen Inhalte. Insoweit wird die vom Verfasser eingangs formulierte Zielsetzung dieses Buches durchaus erfüllt.
Wer sich jedoch innerhalb des fortgeschrittenen betriebswirtschaftlichen Studiums, sei es in einem Bachelor-, Diplom- oder Masterstudiengang, intensiv und ausführlich mit den prozessualen, strukturellen und vor allem mit den instrumentellen Elementen des Controllings auseinandersetzen will bzw. muss und deshalb zu diesem Buch greift, wird dennoch ziemlich enttäuscht werden. Die Ausführungen beschränken sich weitgehend auf eine nur sehr allgemein gehaltene und ausschließlich deskriptive Darstellung ausgewählter Controlling-Themen, d. h. man vermisst durchwegs eine fundierte, differenzierte und vor allem quantitative Bearbeitung insbesondere des operativen und strategischen Controlling-Instrumentariums. Geht man davon aus, dass die Klausuren im Studienmodul Controlling an nahezu allen Hochschulen schwerpunktmäßig die systematische Lösung von anspruchsvollen Fallstudien und einschlägigen Berechnungen verlangen, hätte man sich im Interesse der studentischen Adressaten zu den meisten Kapiteln dieses Buches entsprechende Übungsaufgaben, Praxisbeispiele und vor allem Berechnungen gewünscht, z. B. zur Betriebsabrechnung, Kalkulation und der kurzfristigen Betriebserfolgsrechnung, zum strategischen Kostenmanagement, zu den statischen und dynamischen Verfahren der Investitionsbewertung sowie zur Unternehmensbewertung, den Kennzahlen(systemen) und nicht zuletzt zur Budgetierung und Portfolio-Analyse.