Controlling heute
Vor dem Hintergrund aktueller weitreichender Veränderungen sieht sich das Controlling mit einer Vielzahl von Herausforderungen konfrontiert, insbesondere mit der voranschreitenden Digitalisierung und den Nachhaltigkeitsanforderungen an Unternehmen. Diese Entwicklungen verändern nicht nur maßgeblich das Aufgabenspektrum und das Kompetenzprofil des Controllers, sondern haben auch einen großen Einfluss auf Klein- und Mittelunternehmen (KMU) sowie auf Familienunternehmen (FU). Die Schwerpunkte dieser Entwicklung werden in dem von Birgit Feldbauer-Durstmüller (Professorin für BWL/Controlling an der Uni Linz und Vorstand des dortigen Instituts für Controlling & Consulting) und Stefan Mayr (Assoz. Professor und stv. Vorstand des Instituts für Controlling & Consulting, auch als Unternehmensberater und Trainer tätig) herausgegebenen Sammelband in vier Kapiteln mit insgesamt 25 Beiträgen aufgegriffen.
1. Das Kapitel "Digitalisierung" untersucht vor allem, welche Auswirkungen technische Entwicklungen wie ERP-Systeme oder Business Intelligence and -Analytics auf die Prozesse des Controllings und die erforderlichen Kompetenzen der Controller haben. Dabei wird eine Weiterentwicklung des Controllings in Richtung Business Modelling prognostiziert. Es wird auch die Festigung der Rolle des Controllers als Business Partner konstatiert, der das Management bei der Entscheidungsfindung und Unternehmenssteuerung unterstützt. Spezielle Beiträge, beispielsweise über Veränderungen im Kostenmanagement infolge der Digitalisierung, runden diesen Schwerpunkt ab.
2. Im Themenbereich "Nachhaltigkeit und Corporate Responsibility" werden für KMU geeignete Controlling-Instrumente vorgestellt, welche die Erreichung von Nachhaltigkeitszielen unterstützen können. Positive Auswirkungen von CSR sind u.a. eine Verringerung der Kapitalkosten, Schutz in Krisenzeiten sowie eine Absicherung der Reputation. Es zeigt sich, dass insbesondere Nachhaltigkeitsberichte ein wichtiges Instrument sind, um einer negativen Reputation entgegenzuwirken. Ein abschließender Beitrag macht deutlich, dass FU aufgrund ihrer Langfristorientierung und Werthaltungen oftmals Vorreiter der Nachhaltigkeit sind.
3. Das Kapitel "Familienunternehmen und Klein- und Mittelunternehmen" befasst sich mit den Vorteilen, welche ein Controlling für diesen Unternehmenssektor mit sich bringen könnte. Dabei wird auch deutlich, dass FU gegenüber Nicht-FU bei der Entwicklung und Anwendung derartiger Instrumente noch immer zurückstehen. Der Professionalisierung eines Controlling-Instrumentariums steht in erster Linie das Ziel des langfristigen Kontrollerhalts der Eigentümerfamilie entgegen, obwohl das Controlling entscheidend zu einem generationenübergreifenden Weiterbestehen beitragen kann. Insbesondere während Unternehmenskrisen ist das (strategische) Controlling ein wesentlicher Faktor für einen erfolgreichen Turnaround.
4. Der Themenbereich "Spezialaspekte" enthält vielfältige und spezielle Betrachtungen zur Weiterentwicklung des Controllings. Dabei geht es u.a. um berufliche Laufbahnmodelle und Anforderungsprofile an Controller sowie um die Funktion des Controllings im Prozess der Geschäftsmodellinnovation. Des Weiteren werden der Einfluss kultureller Unterschiede auf das Controlling und die Erfolgssteuerung in Non-Profit-Organisationen untersucht sowie ein innovatives Multiprojektportfolio als strategisches Projekt-Steuerungsinstrument vorgestellt. Ein abschließender Beitrag geht auf Anforderungen an die Ermittlung von Wertschöpfungsbeiträgen immaterieller Werte ein, dargestellt am Beispiel digitaler bzw. hybrider Geschäftsmodelle und im Kontext der Base Erosion and Profit Shifting (BEPS) sowie der OECD-Transfer Pricing Guidelines 2017.
Den beiden Herausgebern ist gelungen, ein Team von über 40 renommierten Autoren aus Wissenschaft und Praxis zu gewinnen, welche die im vorliegenden Band vielschichtige Problemlage des Controllings untersuchen und dem Leser einen reichen Fundus von Erkenntnissen, Erfahrungen und Anregungen offerieren. Dabei werden empirische Befunde qualitativer und quantitativer Art theoretisch fundiert dargelegt sowie durch Praxisbeispiele, Fallbeispiele und Praxisempfehlungen ergänzt. Hingegen ist es mehr als bedauerlich, dass sich die Änderungen der vorliegenden zweite Auflage des Sammelbandes nur auf marginale Formalien beschränken, d.h. jüngste und interessante Entwicklungen des Controllings, wie etwa im Kontext mit der Corona-Krise und der Lieferkettenproblematik, sind völlig unberücksichtigt geblieben.
Damit kann den von den beiden Herausgebern anvisierten Adressaten, Dozierende und Studierende der Fachgebiete BWL, Sozialwirtschaft, Recht und Wirtschaft, International Business, General Management, Finance and Accounting einerseits sowie Praktiker aus Unternehmen und dem Consultingbereich andererseits, die Lektüre dieses Werks nur noch mit Einschränkung empfohlen werden.

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