Blau und Rot: Die Farben der Gewalt
Das Gangwesen von Los Angeles wurde wohl selten so authentisch und realistisch dokumentiert wie in diesem Spielfilm unter der Regie des Ausnahmeschauspielers Dennis Hopper. Die Stars sind aber vor allem auch Robert Duvall als Polizist Bob Hodges und der junge Sean Penn als Danny "Pac-Man" McGavin und natürlich die Stadt selbst: L.A., die Stadt der Engel. Capelight legt den Film nun in einer besonderen Liebhaberedition als Mediabook vor: zwei BluRays, DVD in Unrated Cuts und Kinofassung sowie ein integriertes Booklet.
Von Bullen und Kühen
Als der Film Ende der 80er-Jahre entstand, war Los Angeles in Sachen Bandenkriminalität weltweit führend und ihre Feuerkraft überstieg zeitweise sogar die der Nationalgarde. Die im Film agierende CRASH-Einheit, ein Akronym für Community Resources Against Street Hoodlums, hieß ursprünglich TRASH (dt.: "Müll") und existierte seit 1978. Sie sollte Flagge zeigen für den Staat, der in den zerrütteten Vierteln der Stadt kaum Ansehen genoss. Im Film gibt es den "alten Hasen" Bob, der den jüngeren Danny auf den Straßen beim Patrouillieren einschult. Aber Danny ist noch sehr jung und heißblütig und voller Eifer für seine neue Aufgabe. Eigentlich sei Mickey Rourke für diese Rolle vorgesehen gewesen, aber da Drehbuchautor Sean Penn von Anfang an wollte und Hopper auch von diesem als Regisseur ins Spiel gebracht worden war, musste Hopper wohl auf Rourke verzichten. Dafür konnte noch ein anderes Schwergewicht gewonnen werden: Herbie Hancock zeichnet für den Soundtrack des Films verantwortlich und das hört man wirklich sehr deutlich heraus. Dass Penn tatsächlich die "authentischere" Besetzung für Danny war, bewies dieser bald nach Beginn der Dreharbeiten: Er musste wegen einer Schlägerei mit einem Fotografen 33 Tage ins Gefängnis.
Gewalt und Gesellschaftskritik
Die Sexszene von Sean Penn mit Maria Conchita Alonso als Louisa Gomez ist in der unrated cut Version übrigens eine Minute länger und auch eine Verfolgungsjagd ist länger. "Why do you have to make everything so impossible, Danny?" fragt Louisa Danny, nachdem er fast in ihrem Viertel verprügelt worden wäre. "You threatend me", antwortet sie ihm, "you have a mean heart". Auch hinter den Kulissen soll es übrigens zu einem Schlagabtausch der beiden gekommen sein, da sie unüberbrückbare politische Differenzen hatten. An einer Stelle des Films blickt Danny aufs Meer, die Kamera zeigt erst ein paar Graffiti, dann die Surfer auf der Welle, denn auch das ist L.A.: ein verlorenes Paradies. Doch dann regiert wieder die Realität: Gewalt. Die Verfolgungsjagd von dem Verdächtigen High-Top mit Motorrad führt durch eine Fensterscheibe, wo er eine Geisel nimmt und von Danny verprügelt wird. Dem Film wurde von den Guardian Angels vorgeworfen, den Gangs in die Hände zu arbeiten, da diese ihn als Rekrutierungsmaterial verwenden würde, zitiert der Filmkritiker Kellerbach im Booklet Scott McKeown. Beeindruckend sind aber nicht nur die Kamerafahrten durch die Bandenviertel L.A.s, was damals unter Einsatz des Lebens gefilmt wurde, sondern auch die Authentizität und Gesellschaftskritik: "That’s what makes this country so great: it gives you a lot of credit."
"Catch my breath", sagt Bob "Father Bull" Hodges am Ende, "catch my breath" und genau das tut Danny dann auch, als er auf Streife seinem neuen Kollegen den Witz von Bob erzählt und in seine Fußstapfen tritt.
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