The Tears of a Clown
"Now they're some sad things known to man/But ain't too much sadder than/The tears of a clown when there's no one around, uh", sang Smokey Robinson schon 1967 nach einem Text von William Jr. Robinson / Stevie Wonder / Henry Cosby. Und genau diese traurigen Clowns stehen im Spotlight der Fotografin Cindy Sherman in der vorliegenden Publikation des Schirmer/Mosel-Verlages.
Lust am Lachen und Schadenfreude
"I came to clowns", sagte sie einmal, "to show the complex emotional abysses of a painted smile". Und wer in die Abgründe (engl.: abysses) eines Lächelns schaut, dem wird bekanntlich auch zurückgeschaut. Erstmals 2004 publiziert, erschien die vorliegende Sammlung von Fotografien begleitend zu einer Ausstellung der Künstlerin bei Hannovers Kestnergesellschaft. Außerdem würdigen ein Text von Maik Schlüter und ein Interview von Cindy Sherman und Isabelle Graw diese hochwertige Publikation. "Clowns are a screen onto which the enjoyment of the suffering of others can be projected", schreibt Maik Schlüter im englischen Vorwort und zitiert den deutschen Begriff der Schadenfreude. "The act of fun is forever orbiting the tragedy of life." , schreibt er und hinter der Maske des Clowns verberge sich ohnehin der Tod oder zumindest die Unzulänglichkeit des Lebens.
Rollenporträts und Selbstinszenierung
Im Interview mit Isabelle Graw bezeichnet Cindy Sherman Clowns nicht länger als Art Form in Amerika, sondern vielmehr als "horrible and terrifying", weil sie so oft in der Werbung verwendet werden. Das sei in Europa ganz anders, hier gäbe es eine Clown-Tradition, die weit zurückreiche. Was sie als Fotografin und Künstlerin an Clowns besonders anziehe, sei vielmehr die Frage, wer sich hinter der Maske verberge und was diesen Menschen veranlasst habe, sich hinter dem Clownsein zu verstecken. Meistens sei es aber ohnehin das Vergnügen, andere Leute zum Lachen zu bringen. Dies gelingt Cindy Sherman schon seit den späten 1970ern zum Beispiel mit "Untitled Film Stills", ihren Rollenporträts, die sie in Personalunion als Regisseurin, Photographin und Hauptdarstellerin mit sich selbst exemplifiziert. Ihre mit den visuellen Klischees unserer Zeit spielende Selbstinszenierung funktioniert auch mit Clowns.
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