Al Capone in seinem letzten Lebensjahr
Ein wild brüllender und schnaubender Capone (Tom Hardy) stürmt mit einem Schürhaken bewaffnet durch seine Villa. Die Anfangspointe des Films ist so gut, dass sie hier natürlich nicht verraten wird, denn das muss man selbst erlebt haben. Al Capone, der berüchtigste Chicago-Gangster der Zwanziger-Jahre wird von Josh Trank ("Chronicle", "Fantastic Four") in seinem letzten Lebensjahr gezeigt.
Capones Sühne
Capone hatte als Geschäftsmann und Schmuggler während der Prohibition (1920-1933) in den USA ein Vermögen verdient und seine Heimatstadt Chicago mit eiserner Faust regiert. Seine Verbrechen blieben ungesühnt, denn die Behörden konnte ihn nur wegen Steuerhinterziehung hinter Gitter bringen. Nach zehn Jahren Gefängnis wird er mit 47 Jahren entlassen und leidet aufgrund einer sich in seiner Jugend zugezogenen Neurosyphilis wie ein alter Mann nach zwei Schlaganfällen auch an einer Art Demenz. Es fällt ihm schwer, sich zu artikulieren und der Sabber, der ihm aus seinem stets mit einer Zigarre verzierten Mund rinnt, tropft auf seinen Morgenrock und Pyjama. So hat man Amerikas gefährlichsten Gangster noch nie gesehen. Und wo sind die zehn Millionen, die er vor seinem Urlaub auf Staatskosten versteckte? Das FBI hört immer mit, denn selbstverständlich wissen auch sie, dass es da noch irgendwo Geld zu holen gibt. Zehn Millionen Dollar sollen es sein.
Capones letztes Lebensjahr
Alphonse Gabriel Capone, genannt "Al", genannt "Scarface", genannt "Snorky" oder im Film "Mr. Fonso" wird von seiner Ehefrau unterstützt, die zumindest das Familienunternehmen zu Hause übernimmt. Sie verkauft die Statuen im Park und Fonso schaut bald aus einem leeren Haus auf einen leeren Teich, denn sie müssen alles verkaufen, um irgendwie den Lebensstil noch aufrechterhalten zu könnnen, den ein Mobster eben so gewohnt ist. Die Darstellung des gealterten und kranken Capone durch Tom Hardy ist geradezu famos und entbehrt auch nicht einer gewissen Komik, etwa wenn die typische Zigarre durch eine Karotte ersetzt wird. Sein Arzt hat es ihm verboten weiter zu rauchen, denn Capone soll doch gesund sterben. Oder sich zumindest an die zehn Millionen erinnern. Aber wo sind die?
Für Atmosphäre und Lokalkolorit sorgt auch ein Auftritt eines Fats Domino Doubles, der mit Al im Duett "Blueberry Hill" intoniert. Aber auch der Auftritt von Matt Dillon als John Donato Torrio hat es in sich. Alte Freunde wird man ebenso wenig los, wie alte Gewohnheiten. Oder wie beliebte Al Capone himself zu sagen: "Man kommt viel weiter mit einem freundlichen Wort und einer Pistole als mit einem freundlichen Wort allein."

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