Burgen und Schlösser an der Mosel
Der vorliegende Band, der in Zusammenarbeit zwischen dem Historiker Alexander Thon und dem Bauforscher Stefan Ulrich entstanden ist, versteht sich einerseits als touristischer Führer zu ausgewählten Burgen und Schlössern an der Mosel, bietet andererseits aber sowohl neue historische als auch bauhistorische Forschungsergebnisse, so dass von populärer und doch gleichzeitig wissenschaftlicher Literatur gesprochen werden darf.
Behandelt werden 30 Burgen und Schlösser entlang der Mosel beziehungsweise im moselnahen Gebiet von Hunsrück und Eifel, die im Vorwort als die "30 prägnantesten Anlagen" charakterisiert werden. Dass eine solche Auswahl immer subjektiv ist, ist selbstverständlich, und so mag an dieser Stelle betont werden, dass die behandelten Burgen neben solchen "Klassikern" wie Burg Eltz, der Reichsburg Cochem oder Burg Beilstein und den "Eckpunkten" Trier und Koblenz auch verhältnismäßig unbekannte und trotzdem interessante und reizvolle Anlagen wie Burg Sommerau oder die Rauschenburg umfassen.
Bei jeder Burg wird neben einer Darstellung der Geschichte eine Baubeschreibung und - soweit bei dem jetzigen Forschungsstand und dem zur Verfügung stehenden Platz möglich - eine baugeschichtliche Skizze geboten. Besonders hervorzuheben ist, dass in vielen Fällen historische Daten, so insonderheit die Ersterwähnungen von Cochem, Klotten und Bischofstein, korrigiert werden konnten, aber auch neue bauhistorische Erkenntnisse vorgestellt werden, wie beispielsweise ein vermuteter Donjon als Ursprungsbau der Burg Thuran(d)t. Ergänzt werden diese Angaben durch reichhaltiges Bildmaterial, neben Bodenaufnahmen und Luftbildern auch zahlreiche historische Ansichten, die den Leser einerseits das Erscheinungsbild mancher Burg kritischer betrachten lassen, kann man doch Wiederaufbauten leichter erkennen, aber auch einen Eindruck vom Erscheinungsbild der Burgen im 19. und frühen 20. Jahrhundert vermitteln. Touristische Hinweise sowie ein kurzes Literaturverzeichnis runden das Werk ab.
An dieser Stelle soll jedoch auch nicht verschwiegen werden, dass es durchaus Kritikpunkte gibt: Mag das Bedauern über das Fehlen von Anmerkungen noch dem subjektiven Empfinden des Rezensenten als Historiker geschuldet und in Ansehung der Zielsetzung des Buches verständlich sein, so ist die Präsentation der Grundrisse der behandelten Anlagen durchaus diskussionswürdig. Jeder behandelten Burg ist - unterhalb eines Luftbildes platziert - ein Grundriss beigegeben, der mit der Jahreszahl seiner Entstehung versehen ist. Zum einen ist hier aber die in vielen Fällen scheinbar nicht erfolgte graphische Bearbeitung der Pläne zu kritisieren, die dadurch teilweise unsauber und unschön wirken (Hat der nordwestliche Turm der Burg Thuran(d)t tatsächlich einen solch eigenwilligen Grundriss?). Das weitaus größere Problem stellt aber die Tatsache dar, dass die beigefügten Pläne dem an einem Besuch interessierten Leser in einigen Fällen keine Hilfe sind (Vgl. hier den beeindruckenden Plan der Grevenburg von 1734 und die geringen noch existierenden Reste der Burg, die der Leser kaum in den Grundriss wird einordnen können.), und andererseits als historische Quelle einer entsprechenden Erläuterung bedurft hätten. Dass es den Autoren im Rahmen eines solchen Projektes (leider) nicht möglich gewesen ist, neue Grundrissaufnahmen zu erstellen, ist verständlich, und soll ihnen hier auch nicht zum Vorwurf gemacht werden.
Wird also mit dem vorliegenden Buch dem burgeninteressierten Besucher der Mosel endlich ein schon lange ausstehender, seriöser Führer auf wahrhaft ansprechendem Niveau an die Hand gegeben, so vermag das Buch auch dem Fachkollegen manch neue Erkenntnis zu vermitteln, und Anlass sein, die bisher erschienene, spärliche Literatur zu den Burgen und Schlössern an der Mosel zumindest kritisch zu betrachten. Ein Buch mithin, dessen Anschaffung trotz der obigen Kritikpunkte nur wärmstens empfohlen werden kann.

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