Verführt und betrogen
Dieser "Western" der ganz anderen Art zeigt auch Clint Eastwood von einer ganz anderen Seite. The Beguiled (amerikanischer Originaltitel) bedeutet auf Deutsch zwar eigentlich "verführt" oder eben "Die Verführten", aber "betrogen" passt dennoch auch ganz gut. Eigentlich ist "Betrogen" ein psychologisches Kammerspiel, das zeigt, was passiert, wenn ein Fremder in eine Gemeinschaft aufgenommen wird und wie sich Eifersucht und Intrige als primär menschliche Eigenschaften entfalten.
Der Hahn im Korb?
Der Nordstaatensoldat John McBurney (Clint Eastwood) kämpft während des Amerikanischen Bürgerkriegs auf südlichem Territorium und wird dabei schwer verwundet. Seine Truppe wird versprengt und er bleibt allein zurück. Aber ein kleines Mädchen, das aus einem Mädchenpensionat in der Nähe stammt, findet und rettet ihn. Die Oberin Miss Martha Farnsworth (Geraldine Page) führt dort ein strenges Regiment und will McBurney sofort ausliefern, doch dann spielen weiblich emotionale Motive doch eine größere Rolle und sie beschließt, ihn erst wieder gesund zu pflegen. Zur Freude nicht nur der minderjährigen Mädchen, sondern auch der erwachsenen Lehrerinnen. Der Quäker McBurney versucht sich mit der Sklavin Harriet anzufreunden. "Ein Krieg kann auch Vorteile haben".
Pietà und Caravaggio
Don Siegels Bilder erinnern an den italienischen Renaissancemaler Caravaggio, der seine Modelle stets in tiefstes Schwarz tauchte. So auch eine der Schlüsselszenen des Films, die in der Nacht spielt, sodass nur Schatten zu sehen sind und des Zusehers Fantasie sich frei entfalten kann. Ein spannendes psychologisches Drama entbrennt, das in menschliche Abgründe blicken lässt und zeigt, dass auch "gute Menschen" nur vermeintlich gut sind und stets im Eigeninteresse handeln. Der Film kulminiert - nach Marthas Pietà Sextraum - in einem weiteren religiösen Thema: dem Last Supper. Alle Mädchen und Frauen sind an einem Tische um John McBurney versammelt. Er darf ein Gebet sprechen. Vielleicht wird es sein letztes sein?

Kubrick-Cube
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