Die wichtigsten betriebswirtschaftlichen Formeln
Kennzahlen sind für die erfolgreiche Führung von Unternehmen unverzichtbar. Mit ihnen können komplexe betriebliche Sachverhalte und Zusammenhänge in konzentrierter Form erfasst werden. Darüber hinaus ermöglichen sie eine Vergleichbarkeit und dienen der Analyse und Vorbereitung von Entscheidungen sowohl für das gesamte Unternehmen als auch für einzelne betriebliche Teilfunktionen. Bedingt durch die zunehmende mathematische Modellierung der betriebswirtschaftlichen Prozesse, nicht zuletzt aufgrund der immer stärkeren Digitalisierung aller betrieblichen Bereiche, sind die Kenntnis und das Verständnis betriebswirtschaftlich relevanter Formeln zur Lösung von Managementaufgaben unabdingbar.
Mit dem vorliegenden Buch werden die wichtigsten in der unternehmerischen Praxis und im betriebswirtschaftlichen Studium angewendeten Formeln und Kennzahlen dargestellt. Dieses Werk von Jörg Wöltje, Professor für Betriebswirtschaftslehre an der Hochschule Karlsruhe – Technik und Wirtschaft, wäre nichts Besonderes, wenn es sich nicht durch einen starken Praxisbezug und eine hohe Benutzerfreundlichkeit auszeichnen würde. Hierzu zählen auch die fundierten und dennoch gut verständlichen sowie kompakten Ausführungen, viele lebendige Beispiele und eine außergewöhnliche Dichte an hilfreichen Abbildungen und Tabellen. Das Werk ist nach neun Themenschwerpunkten geordnet, um dem Leser das schnelle Auffinden der für ihn wichtigen Inhalte zu erleichtern:
Kapitel 1 Kostenrechnung: es werden verschiedene Kalkulationsarten und die bedeutendsten Kostenrechnungssysteme systematisch und differenziert vorgestellt. Darüber hinaus werden praktische Anwendungen wie z. B. Abweichungsanalysen, Ermittlung von Preisuntergrenzen, Deckungsbeitragsrechnungen und Break-even-Analysen ausführlich behandelt.
Kapitel 2 Materialwirtschaft und Logistik: hier werden Verfahren bzw. Methoden zur Materialbedarfs- und Bestandsermittlung gezeigt (z. B. ABC- und XYZ-Analysen, Sicherheits- und Meldebestand) sowie die Bestandsbewertungsverfahren (z. B. Lifo- und Fifo-Methode), Bestellmengenplanung und Optimierung (z. B. optimale Bestellmenge und Bestellhäufigkeit).
Kapitel 3 Produktionscontrolling: neben den input- und fertigungsorientierten Kennzahlen wird vor allem die Overall Equipment Efficiency (OEE) abgeleitet, welche Verfügbarkeits-, Leistungs- sowie Qualitätsverluste in die Berechnung einbezieht und somit die Erfassung aller potenziellen technikbedingter Anlagenverluste im Produktionsprozess ermöglicht.
Kapitel 4 Marketingcontrolling: anhand einer Beispielfirma werden Kennzahlen und Formeln zu den Themen Marktsituation, Kundenstruktur, Preispolitik, Vertrieb und Werbung (z. B. relativer Marktanteil, Preiselastizität der Nachfrage, Kundendeckungsbeitragsanteil, Customer Lifetime Value, Cross-Selling-Quote, Preisnachlassquote, Verkaufsgebietsdurchdringung und Werbeelastizität) behandelt.
Kapitel 5 Jahresabschlussanalyse: am Beispiel eines börsennotierten MDAX Unternehmens wird die Analyse eines Jahresabschlusses exemplarisch durchgeführt. Dabei werden umfassend und detailliert die Vorgehensweise einer Bilanzanalyse vorgestellt und gezeigt, wie die entsprechenden Kennzahlen der finanz- und erfolgswirtschaftlichen Jahresabschlussanalyse, die wertorientierten Kennzahlen sowie die Kennzahlen der Aktien- und Segmentanalyse ermittelt und interpretiert werden können (z. B. Liquiditäts- und Deckungsgrade, Cash-Burn-Rate, Umsatz- und Kapitalrentabilitäten, diverse Erfolgsgrößen, Wachstumsrate – CAGR [Compound Annual Growth Rate], Wertschöpfungsquote, Economic Value Added, Cashflow Return on Investment, Dividendenrendite und Segment-EBIT-Marge).
Kapitel 6 Frühindikatoren für Unternehmenskrisen: durch ein effizientes Controlling lassen sich Unternehmenskrisen früh erkennen. Nach einem Überblick über die Krisenursachen und über die Instrumente zum Erkennen von Schwachstellen werden Kennzahlen zur Früherkennung einer Liquiditätskrise erörtert. Des Weiteren werden anhand eines Fallbeispiels die Kennzahlen für die vereinfachte multiple Diskriminanzanalyse und die multiple Diskriminanzanalyse nach Beermann sowie für den Quicktest von Kralicek und das Saarbrücker Modell berechnet und interpretiert.
Kapitel 7 Finanzierung: im Mittelpunkt stehen Formeln bzw. Kennzahlen, die es ermöglichen, die unterschiedlichen Finanzierungsarten und somit die Finanzierungskosten objektiv miteinander zu vergleichen, etwa den Effektivzinssatz des Lieferanten- und Verbraucherkredits sowie von unterschiedlichen Optionen der langfristigen Fremdfinanzierung. Es werden z. B. auch Formeln zur Berechnung des Kapazitätserweiterungseffekts im Rahmen der Finanzierung aus Abschreibungsgegenwerten und zur Kalkulation von Leasingraten bzw. zur Beurteilung der Vorteilhaftigkeit des Factorings behandelt.
Kapitel 8 Investitionsrechnung: zu den klassischen statischen und dynamischen Investitionsrechenverfahren wird der Gebrauch der jeweiligen Formeln anhand von Praxisbeispielen demonstriert. Dabei wird auch detailliert auf die Lösung des Ersatzproblems mit Hilfe dieser Verfahren, einschließlich der MAPI-Methode, eingegangen.
Kapitel 9 Human Ressource Management: hier werden die wesentlichen Kennzahlen des Personalcontrollings, beginnend mit der Personalbedarfs- und Personalstrukturplanung, hin zur Personalbeschaffung und Personaleinsatz bis abschließend zur Personalentwicklung sowie zur Planung und Kontrolle der Personalkosten, besprochen.
Zusätzlich zu diesem Band werden Arbeitshilfen online, u. a. Checklisten und
Rechner zur Break-Even-Analyse und zum Deckungsbeitrag, Betriebsabrechnungsbogen, Investitionsrechnungsverfahren, Kalkulationen, Kennzahlen und Liquiditätsplan zur Verfügung gestellt.
Dieses Buch eignet sich vor allem als studienbegleitendes Nachschlagewerk und zunehmend auch als Hilfsmittel für die erfolgreiche Bearbeitung von Klausuren. In den letzten Jahren kann im Studienbetrieb der Hochschulen erfreulicherweise beobachtet werden, dass in "intelligenten" BWL-Klausuren der höheren Ebenen der Lernzieltaxonomie nicht mehr das Auswendiglernen derartiger Formeln und Kennzahlen abverlangt wird, sondern es werden Formelsammlungen zu den einschlägigen Prüfungen sogar ausdrücklich zugelassen, um schwerpunktmäßig die richtige Anwendung solcher Formeln und Kennzahlen sowie die Interpretation der Zusammenhänge abzuprüfen. Nicht zuletzt kann dieses Werk auch für die betriebliche Weiterbildung und als nützliche Arbeitshilfe bei der Analyse und Lösung praktischer Managementprobleme empfohlen werden.
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