Raum bei Lefebvre und Harvey
Bernd Belina führt ein in die "Grundlagen eines historisch-geographischen Materialismus", wie es im Untertitel heißt. Fundament hierfür sind die Schriften Karl Marx', allen voran das Kapital. Marx hat keinen expliziten Raumbegriff entwickelt, raumtheoretische Schriften in der Theorietradition Marxens haben der französische Sozialtheoretiker Henri Lefebvre und der britisch-amerikanische Geograph David Harvey beigesteuert. Mit dem Einbezug von Raumtheorie wird der historische Materialismus zum historisch-geographischen Materialismus, um den es hier geht.
Obwohl Lefebvre schon über 20 Jahre tot ist und Harvey als der meistzitierte Geograph der Welt bezeichnet wird, sind ihre Schriften bisher leider kaum ins Deutsche übersetzt worden. Umso erfreulicher ist es, dass nun diese deutschsprachige Einführung erschienen ist. Doch auch wenn der schmale Band in der Reihe "Einstiege" des Dampfboot-Verlags publiziert wird, sollte nicht erwartet werden, dass er einfach zu verstehen ist. Kerngedanken der Marxschen Theorie werden vorausgesetzt, auch wenn das zweite Kapitel einige Aspekte des historischen Materialismus herausgreift und kurz darstellt.
Den Hauptteil des Buches macht die Diskussion der Raumbegriffe bei Lefebvre und Harvey aus: Raum wird nicht abstrakt definiert und als etwas verstanden, was außerhalb der Gesellschaft stehe und diese beeinflusse, sondern Raum werde nur durch soziale Prozesse und Praxen relevant, durch gesellschaftliche Prozesse produziert und wirke so wiederum auf die Gesellschaft. Außerdem geht es um Raumformen wie Territorium, Scale und Place, denen ein eigenes Kapitel gewidmet ist.
Leider schreibt der Autor auf einem sehr hohen Abstraktionsniveau und spart sich vor allem in den theoretischen Kapiteln 3 und 4 meist konkrete Beispiele, die das Verständnis sicher erleichtert hätten.
Schön wäre auch ein robusterer Einband gewesen, denn schon nach einfacher Lektüre beginnt sich das Taschenbuch aufzulösen.
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