Lobeshymne auf Benjamin Franklin
Wer, wie der Verfasser der vorliegenden Rezension, Angst vor Blitzen hat, wird Benjamin Franklin auf ewig dankbar sein. Ohne dessen Erfindung, dem Blitzableiter, würde die Angst vor einem Einschlag noch viel größer sein als ohnehin schon. In einer schmalen aber überaus lesenswerten Biographie hat der emeritierte angloamerikanische Geschichtsprofessor Edmund S. Morgan nun das Leben Franklins nachgezeichnet. Grundlage seiner Darstellung ist vor allem die Autobiographie Franklins, die bis zu seinem 52. Lebensjahr reicht, und die "Papers of Benjamin Franklin", eine dutzende Bände umfassende Gesamtedition seiner zahlreichen Publikationen und Fragmente.
Es gelingt Morgan, Franklin lebendig darzustellen. Als Buchdrucker in bescheidenen Verhältnissen aufgewachsen, ging er 1723 nach Philadelphia. Schon in jungen Jahren widmete sich Franklin mit großer Leidenschaft dem Schreiben. Neben zahlreichen Artikeln verfasste er ab 1732 den äußerst populären "Poor Richards Almanack". Nach der Aufgabe seiner Druckerei 1748 wurde er zwei Jahre später in das Abgeordnetenhaus von Pennsylvania gewählt. In der Zeit von 1750 bis 1775 lebte Franklin mehrere Jahre als Repräsentant Pennsylvanias in London. Nach seiner Rückkehr wurde er Mitglied des Kongresses und unterzeichnete die amerikanische Unabhängigkeitserklärung am 4. Juli 1776. In seinen letzten Lebensjahren fungierte Franklin als Präsident der Gesellschaft gegen Sklaverei. Es ist auffällig, dass Franklin während seines gesamten Lebens von hehren moralischen Überzeugungen geleitet wurde. So kämpfte er nicht nur gegen die Sklaverei, sondern setzte sich auch unermüdlich für das Gemeinwohl ein. Die Errichtung von Leihbibliotheken sowie einer freiwilligen Feuerwehr gehen auf Franklins Konto. Um seinen Charakter zu kultivieren, hielt sich Benjamin Franklin an seine, in der Jugendzeit aufgestellten, 13 Thesen, die unter anderem. Sparsamkeit, Gerechtigkeit, Fleiß und Aufrichtigkeit vorsahen. Als Franklin am 17. April 1790 starb ging ein bewegtes und vor allem erfolgreiches Leben zu Ende.
300 Jahre nach Franklins Geburt hat Edmund S. Morgan mehr als nur eine Biographie geschrieben. In manchen Teilen liest sich sein Werk wie eine Huldigung. Negatives über Benjamin Franklin wird nicht berichtet. Dies ist der einzige Schwachpunkt seiner sonst kurzweiligen und informativen Darstellung. Ein wenig mehr Distanz zum "Untersuchungsgegenstand" hätte gut getan, da auch Benjamin Franklin nicht unfehlbar war.

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