Kultivierte Alltäglichkeit
Die vorliegende Publikation geht dem Ursprung und der Entwicklung der Qualität und des Mythos Schweizer Baukultur nach und illustriert diese anhand von 25 Gebäuden in der Schweiz, entworfen von 15 einflussreichen Architekturbüros der letzten zehn Jahren. Im Buch "Bauen mit Feingefühl - Zeitgenössische Baukultur in der Schweiz" sind vornehmlich etablierte Architekturbüros, wie Miller & Maranta, Buchner Bründler, Herzog & de Meuron, Gian A. Caminada, Peter Zumthor, Varerio Olgiati und Bearth & Deplazes vertreten. Die Sammlung wird jedoch auch durch jüngere und teils weniger bekannte Vertreter, wie Nickisch Walder, Fuhrimann Hächler, :MLZD und den Bauingenieur Jürg Conzett angereichert.
Dem Werk liegt die These und Auffassung zugrunde, dass die Qualität der gebauten Umwelt in der Schweiz in einer engen Beziehung vieler Protagonisten zum Handwerk und ihrer gründlichen Kenntnis der Arbeit mit bestimmten Materialien liegt. So ist dieses tief verankerte Verständnis für die Anfertigung von Objekten aus altbewährten Materialien wie Holz, Stein und Beton bei den Bauten vieler Schweizer Architekten der Vergangenheit und Gegenwart allgegenwertig.
So versucht das Buch nicht, eine gemeinsame Strömung der einzelnen Vertretern zu manifestieren und unterstreicht, dass den ausgewählten Architektinnen und Architekten nicht ein gemeinsamer "Schweizerischen Stil" zugrunde liegt, sondern ihre Arbeit und Bauten werden durch ein starkes Gefühl für die Anbindung an den gebauten Kontext und den stimmungsvollen Umgang mit Materialien und konstruktiven Durcharbeitung der Bauten angetrieben.
Die Autorin des beim Birkhäuser-Verlag erschienen Buches, Anna Roos, verfolgt das Ziel, die aktuelle architektonische Strömung der zeitgenössischen Baukultur in der Schweiz anhand von ausgewählten Protagonisten zu dokumentieren und in einen Dialog zur Architekturgeschichte und Tradition zu stellen. Der Fokus der ausgewählten Bauten liegt sehr stark auf einem eher ländlichen und alpinen Kontext und die Architektur des urbanisierten Mittellands ist kaum vertreten. So wären Vertreter aus der städtischen Schweiz und Wohnungsbauten, als Grundlage und Motor der Schweizer Architektur, wünschenswert und eine wohltuende Bereicherung für die Publikation gewesen. Die Publikation hält den Mythos aufrecht, dass sich die Schweizer Architektur mit sehr viel Feingefühl und Verständnis für Konstruktion und Materialität aus einer vernakulären Tradition entwickelt und einen sehr engen Dialog zur Landschaft sucht.
Nichtdestotrotz bietet das Buch "Bauen mit Feingefühl - Zeitgenössische Baukultur in der Schweiz" dem Leser mittels Texten, Fotografien und Zeichnungen der vorgestellten Projekten einen interessanten Blick auf die architektonische Qualität eines Landes und den Werdegang und die Auseinandersetzung seiner vielen talentierten Architekten. Die grossformatigen Fotografien machen die Materialien, Details und Stimmungen der Bauten erlebbar und vermitteln die haptische Qualität Schweizer Baukultur.
Die dokumentierten Projekte werden durch vier Essays bekannter Intellektueller, sowie durch ein Interview mit dem vielbeachteten Architekten Peter Zumthor ergänzt. Der Aufsatz "Kultivierte Alltäglichkeit - Kulturelle Vorbilder in der Schweizer Architektur der Gegenwart" von Irina Davidovici versucht, die Ursachen und kulturelle Verankerungen der zeitgenössischen Schweizer Baukultur zu ergründen und setzt die architektonische Arbeit der im Buch versammelten Büros in den Kontext etablierter Herangehensweisen jüngster Schweizer Architekturgeschichte.
Ebenfalls erwähnenswert ist die beachtliche grafische Umsetzung der Publikation. Gekonnt wurde eine pluralistische Sammlung von Bauten und architektonische Herangehensweisen dank einem bestechenden Layout und Einfachheit in ein schönes Buch zusammengefasst.
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