Mythen über Roma aufgeräumt
Viele Klischees sind über Roma verbreitet. Unter anderem seien sie gefährlich, kriminell, dumm und führten ein nomadisches Leben. Der Autor ist Balkankorrespondent und erklärt in diesem Buch vieles Rätselhafte der Roma und räumt dabei auch mit vielen Vorurteilen auf.
Die meisten Roma leben heute vermutlich in Osteuropa. Exakte Angaben über die Zahl der Roma und ihre Lebensverhältnisse bieten Statistiken jedoch nicht: Wer Roma ist, wird nicht unbedingt separat erhoben, und Roma, die integriert bis assimiliert leben, wollen sich oft nicht also solche "outen". Das macht pauschale Aussagen bezüglich dieser ethnischen Gruppe umso schwieriger.
Die Elendsviertel in Osteuropa sind jedoch oft von ihnen bevölkert. Der Autor rückt in seinem Buch gerade, was vielfach stark verzerrt kolportiert wird: Unter anderem entlarvt er Intelligenztests, wonach Roma besonders dumm sein sollen, als falsch, weil sie von einer anderen kulturellen Position heraus konzipiert sind. Die "Ökonomie der Armut", die in einem Kapitel behandelt wird, ist genauso rational oder irrational wie die der Mehrheitsgesellschaft, folgt aber anderen Regeln, weil die Bedingungen andere sind. So klärt der Autor vieles auf, was unter Lichte betrachtet anders aussieht als es meist medial vermittelt wird. Ihm zufolge ist in erster Linie die Armut das größte Problem der Roma und die Ursache ihrer Diskriminierung - nicht andersherum.
Ein hilfreiches Buch, um das man kaum herumkommt, will man sich mit Roma und Antiziganismus auseinandersetzen. Etwas zu sanft ins Gericht geht der Autor allerdings mit der Verantwortung der westlichen Staaten, die die östlichen Transformationsstaaten ökonomisch gnadenlos ausgelutscht haben. Deren ökonomischer Niedergang seit dem Ende des Staatssozialismus hat die Situation für die Roma deutlich verschärft und die Slums erst entstehen lassen, wie es auch der Autor darstellt.
Etwas schief dargestellt ist in diesem Zusammenhang, dass die Löhne in Ländern wie Rumänien zu hoch seien, um Arbeitsplätze entstehen zu lassen (S. 204). Die Lösung, um den Elendsvierteln beizukommen und den Menschen dort ein würdiges Leben zu ermöglichen, liegt dem Autor zufolge in einem neuen New Deal, einem großen europäischen Infrastrukturprogramm, mit dem unter anderem in das Gesundheitswesen und die öffentlichen Verkehrsmittel investiert wird.
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