Seelen im Paralleluniversum
Es heißt, die Eitelkeit sei die Mutter der Gier - doch wer träumt nicht davon, jemand anderes zu sein, ein Erfolgstyp, der alles bekommt und erreicht, was er wünscht?
Seit dem Siegeszug von Facebook quer durch alle Wohnzimmer weltweit steht fest: Nicht nur das Nachtleben bietet suchenden Seelen ein Paralleluniversum. Längst bietet Social Media vielen Nutzern eine Scheinwelt, die Suchtpotenzial in sich birgt: Facebook ist mit über 900 Millionen Mitgliedern weltweit das beliebteste soziale Netzwerk der Welt. Im deutschsprachigen Raum gibt es mehr als 15 Millionen aktive User. Tendenz steigend. Monatlich werden auf Facebook, in 75 Sprachen angeboten, drei Milliarden meist private Bilder hochgeladen. Ob Nagelstudio oder Eckkneipe - allerorten entstehen neue Facebook-Profile, die eher Schein als Sein darstellen.
Die Gier nach Glanz und Glitter
Autor Alexander Broicher verfolgt in seinem jüngst bei Heyne erschienenen Roman "Fakebook" das neue Opium für die Massen und rechnet auf 240 Seiten hochaktuell, unterhaltsam wie schonungslos mit der digitalen Droge ab:
Protagonist Frieder Kurzmeier ist der Inbegriff eines Losers. Unfähig, mit sich selbst umzugehen, verlassen von der gelangweilten Partnerin. Niemand nimmt ihn wahr, geschweige denn für voll. Dabei will er einfach bloß "dazugehören", sucht Sex, Spaß und Anerkennung! Erst spät, als er erfährt, dass er vermutlich nicht mehr lange zu leben hat, ergreift er die Initiative und stellt fest: Wer nicht bei Facebook ist, existiert nicht. Also erschafft er sich eine neue Identität, die alles sein soll, wovon er träumt. Frieder wird zu Rocco. Als er feststellt, dass man ihm diesen Fake auch im echten Leben abnimmt und ihm sein zweites Ich alle Türen öffnet, rächt er sich an all jenen, die ihn ein Leben lang gedemütigt haben. Er will jetzt sein Stück vom Kuchen! Sein Leben wird zu einem Abenteuerspielplatz. Doch irgendwann verselbständigt sich das Spiel zwischen Größenwahn und Realität - mit verheerenden Folgen …
Der Bestseller- und Kultautor Fréderic Beigbeder, Autor der Werbesatire 39,90, schreibt über das Buch: "Facebook ist das neue Opium für die Massen. Alexander Broichers Roman ist die zeitgenössische Antwort auf George Orwells ›1984‹ - hochaktuell, unterhaltsam und aufder Höhe der Zeit!"
Das Dorf und der Tod
„Die weißen Nächte“ ist ein eigenwilliges Buch, das aus einzelnen Erzählungen besteht, die zusammengenommen einen Roman bilden; dieselben Personen tauchen immer wieder auf und schließlich kristallisiert sich eine Gesamtgeschichte heraus.
Die weißen NächteSchneeweiße Trauer
„Unmöglicher Abschied“ behandelt das Massaker, dem 1948 auf der südkoreanischen Insel Jeju 30.000 Menschen zum Opfer fielen. Inseon, die Tochter eines Überlebenden und Nichte eines Ermordeten, sammelt Zeitzeugenberichte und arbeitet die Geschichte auf. Schließlich möchte sie die Leiden ihres Volks in einem monumentalen Kunstwerk darstellen.
Unmöglicher AbschiedOrwell? Malraux? Hemingway? Nein, Ilse Barea-Kulcsar!
Ein fast vergessener Roman aus dem Spanischen Bürgerkrieg.
TelefónicaEine Reise in die Vergangenheit, die im geografischen Nichts endet
Peter Handke ist 1961 erstmals in das Land seiner slowenischen Vorfahren gereist. Damals hieß es noch Jugoslawien. Literarisch aufgearbeitet hat der Autor diese Annäherung in seinem Roman "Die Wiederholung".
Die WiederholungA Good Girl in Berlin
"Good Girl", das Debüt der bisherigen Dichterin, bricht alle Vorstellungen des herkömmlichen Bildungsromans: eine kleine Revolution.
Good GirlGeerbte Schuld
Heimanns dominante linke Hand macht sich unkontrollierbar selbstständig. Sie führt ein regelrechtes Eigenleben: würgt seine Freundin und bringt ihn ins Gefängnis. In der Zelle hat er endlich Zeit zur Besinnung auf sich selbst. Und die Hand hilft ihm dabei.
Die widerspenstige Hand