Die analytische Sicht auf Themen der europäischen Wirtschaftspolitik
Die Grundidee der ersten Auflage dieses Text-Lehrbuches wird auch in der jüngsten Auflage beibehalten und realisiert. Die Beiträge bieten Studierenden der Wirtschaftswissenschaften die Möglichkeit, aktuelle, teilweise stark kontroverse Themen der europäischen Wirtschaftspolitik kritisch zu reflektieren und mit dem Instrumentarium der Wirtschaftspolitik aufzuarbeiten. Zu den bisherigen Schwerpunkten "Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik", "Finanzpolitik", "Euro und EZB", "Zahlungsbilanzen, Währungen und Wechselkurse", "Globalisierung" und "Bildung" ist das Kapitel zur "Einkommensverteilung" hinzugekommen, ein Thema, das in den letzten Jahren eine immer noch zunehmende Bedeutung in Europa und darüber hinaus gefunden hat. Zusammenhänge zwischen der "Einkommensverteilung" und "Globalisierung" sind offensichtlich, da diese doch tendenziell die personelle Einkommensverteilung der an Handel und Kapitalverkehr beteiligten Länder beeinflusst.
Jedes Kapitel enthält etliche Aufsätze, die Friedrich F. Sell, Professor für Volkswirtschaftslehre, insbesondere Makroökonomik und Wirtschaftspolitik an der Universität der Bundeswehr München, in prominenten Printmedien des In- und Auslands verfasst hat. Die Beiträge wurden, wo notwendig weiter redigiert bzw. ergänzt, vor allem aber durch einen kurzen einleitenden "Vorspann" mit Informationen zum zeitgeschichtlichen Kontext und durch zwei "Kästen" am Ende verlängert. Der jeweilige Kasten 1 ("Theoretische oder empirische Belege?") stützt die Aussagen des Haupttextes durch empirische Untersuchungen und/oder durch Verweise auf weitere Literaturarbeiten anderer Autoren. Der Kasten 2 ("Die Argumente der Gegenseite") zeigt kritische bzw. widersprechende Thesen auf, welche ebenfalls in der einschlägigen Fachliteratur vertreten werden. Diese methodisch-didaktische Aufbereitung macht den spezifischen USP des vorliegenden Text-Lehrbuchs aus. Die Leser lernen auf diese Weise einerseits mit unterschiedlichen Auffassungen in der Auseinandersetzung mit zentralen Themen der europäischen Wirtschaftspolitik umzugehen, andererseits wird besser verstanden, dass die großen Themen der europäischen Wirtschaftspolitik meistens von langfristiger Natur sind und nicht selten ungelöst bleiben.
Von diesem Buch werden nur diejenigen Leser enttäuscht werden, welche (fälschlicherweise) Aktualität mit einem nur wenige Wochen überlebenden Hype verwechseln. Hingegen werden alle an typischen aktuellen politischen und wirtschaftlichen Problemen und Entwicklungen in Europa Interessierten von der aufschlussreichen Lektüre begeistert sein. Wirtschaftspolitik lässt sich in der kontroversen Auseinandersetzung mit konkreten Konflikten und Entscheidungssituationen besser verstehen lernen. Nicht zuletzt können die Texte dieses Bandes auch als sinnvolle Begleitlektüre in Seminaren zur "europäischen Wirtschaftspolitik" herangezogen werden.
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