Vier Söhne in vier Ländern

Ein wunderbar erzählter Roman, fabulierend und sprühend, locker und leicht und doch voller Lebensernst.

Die irren Fahrten des Gabriel Delacruz

Willkommene Unruhe in der Öde

"Wir haben Geisteswissenschaften studiert wie alle Welt, jetzt arbeiten wir wie alle Welt. Wir lieben uns, später werden wir Kinder haben. Der Weg ist abgesteckt." So lakonisch, jedoch nicht ohne zwischen den Zeilen versteckte Angst, beschreibt die Ich-Erzählerin des hier vorliegenden Romans der Schweizer Schriftstellerin Isabelle Flükiger ihr Leben mit ihrem Partner Mathieu. Es ist ein Mittelschichtsleben von dreißigjährigen Akademikern in der Schweiz, die im Unterschied zu den unzähligen jungen Menschen in Südeuropa nach dem Studium einen Job gefunden haben. Krisenfest und sicher. Eigentlich müssten die Erzählerin, die als Sekretärin in einem staatlichen Zentrum für zeitgenössische Kunst arbeitet und ihr als Lehrer für Französisch und Latein arbeitender Lebenspartner keine Angst vor der Zukunft haben. Doch genau die, so gelingt es Isabelle Flükiger genial zischen den Zeilen zu verstecken, macht ihnen Angst. Ihr immer gleicher Ablauf ihres Lebens und ihrer Freizeit lässt die Erzählerin bald mit der Langeweile hadern. Doch sie hat ja ihren Traum. Sie hofft darauf, dass der Roman, den sie neben ihrer beruflichen Tätigkeit schreibt, ein Bestseller wird und sie aus der sicheren Eintönigkeit ihres Lebens befreit. "Auch die Hoffnung macht groß", denkt sie und träumt davon, dass zukünftiger Ruhm ihr Leben zum Abenteuer werden lässt. Doch eines Tages verändert sich ihr Leben. Ein kleiner Hund läuft ihr zu. Gleichzeitig erfährt Mathieu, dass er an seiner Schule nicht als Lehrer übernommen wird, weil er es wagte, einem Schüler aus guter Gesellschaft die Note zu geben, die seinen Leistungen entsprach und nicht einknickte. Und der Job der Erzählerin fällt Sparmaßnahmen im Kulturbereich zum Opfer und sie wird gefeuert. Auch durch die neue Gemeinschaft mit dem kleinen Hund lernt die Erzählerin ihr Leben anders zu sehen. Mit Ironie und Warmherzigkeit beschreibt Isabell Flükiger auf eine ebenso romantische wie poetische Weise, wie die Protagonisten des Romans ihr Leben neu zusammensetzen und das bisher als eher klein erlebte Glück als ein großes zu verstehen lernen: sie entdecken die Liebe. Isabel Flükigers erster aus dem Französischen ins Deutsche übersetzte Roman (es ist ihr vierter) macht Lust auf weitere Romane von ihr.

Bestseller

Täter und Opfer

Verstört und mit bloßen Füßen findet man eine junge Frau in einem Waldstück. Ihre Geschichte, die sie nach und nach presgibt, ist tragisch und schockierend zugleich. Ein gelungenes Romandebut.

Ein allzu braves Mädchen

Mission auf fremdem Boden

Der britische Schriftsteller, der mit "The Glass House" bereits auf sich aufmerksam machte, legt einen spannenden Spionageroman vor.

Die Frau, die vom Himmel fiel

Ilkas Geheimnis

Friedrich Ani lässt Tabor Süden wieder ermitteln. Er soll eine zuverlässige aber verschwundene Kellnerin finden und kommt dabei einem Geheimnis auf die Spur, das die Verschwundene mit allen Mitteln wahren möchte.

Süden und das heimliche Leben

Wenn andere dich in einen Käfig stecken

Der schottische Schriftsteller erzählt die wahre Geschichte des Taxifahrers Jeff Sutton, der wegen unglücklichen Umständen und schlampiger Polizeiarbeit unschuldig wegen Mordes ins Gefängnis wandert. Ein Pageturner.

Hoffnung ist Gift

Dann wird er fliegen

Erri De Luca lässt seine Hauptfigur die Geschichte des schwierigen Weges aus der Kindheit hin zum Erwachsensein im neapolitanischen Alltag der 60er Jahre erzählen. Ein wunderbar zartes und poetisches Buch, das seinen Leser in den Bann zieht.

Montedidio

Zeiten des Zusammenhalts

Elena Chizhova erstklassiger Roman spielt im Leningrad unter Stalin. Eine Mutter zieht mit ihrer stummen Tochter in eine Gemeinschaftswohnung mit drei alten Damen. Innere Reibereien weichen bald dem Zusammenhalt gegenüber der Staatsmacht, die mit Kindern, die nicht sprechen, einen unmenschlichen Umgang pflegt.

Die stille Macht der Frauen

Spuren einer Schwedin

Aus einer kleinen Notiz in einem historischen Dokument hat Henning Mankell einen bemerkenswerten Roman gemacht. Er erzählt die Geschichte von Hanna Renström, die Ende des 19. Jahrhunderts Besitzerin des grössten Bordells Maputos war und dann spurlos verschwand.

Erinnerung an einen schmutzigen Engel

Das verführerische Rätsel

Eine gelungene Parabel über menschliche Obsessionen, und welches Verhängnis es über Menschen bringt, wenn sie mit einer Idee oder einem Vorhaben einfach nicht aufhören können.

Das Seil

Zuviel ist zuviel

Jessica Durlacher erzählt in ihrem neuen, mitreissenden Roman die Geschichte Sara Silversteins, die sich nach dem Tod ihres Vaters, mit schwer einzuordnenden Ereignissen konfrontiert sieht und in bedrohliche Situationen gerät.

Der Sohn

Kinder und Eltern sind besser als ihr Ruf

Wie ist es, heutzutage Kind zu sein? Welche Herausforderungen müssen Eltern, Jugendliche und Kinder in unserer Zeit meistern? Dass es weniger Grund zur Besorgnis gibt als man angesichts der allgegenwärtigen Klagen annehmen könnte, zeigt Martin Dornes in seiner umfassenden, lesenswerten Analyse.

Die Modernisierung der Seele

Schöne Poesie für Kinder

Als "ganz allerliebst, wahr, treffend und tröstlich" bezeichnete Goethe Schillers Gedicht, das hier, grosszügig illustriert von Kateryna Yerokhina, als hübsches Kinderbuch erschienen ist.

Die Teilung der Erde

Bartolomeo Colombo

Erik Orsenna erzählt in seinem neuen Roman die Geschichte von Bartolomeo Colombo, dem jüngeren Bruder des großen Entdeckers, der später der Regent von Hispaniola werden sollte.

Cristóbal oder Die Reise nach Indien

Identität und Wahrheiten

Vladminir Vertlib beschreibt nicht nur eine Spurensuche nach den Verwicklungen und Geheimnissen der eigenen Familiengeschichte, sondern er führt mit seinem Buch auch mitten hinein in die aktuellen Geschehnisse und Konflikte unserer Gegenwart.

Schimons Schweigen

Die Ein-Staat-Lösung

Wie wäre es, wenn die offensichtlich gescheiterte Idee einer Zwei-Staaten-Lösung begraben wird, Israel die besetzten Gebiete annektiert und die palästinensische Bevölkerung bürgerliche Rechte im jüdischen Staat erhält? Eine Idee, die der bekannte palästinensische Autor im vorliegenden Buch entwirft.

Ein Staat für Palästina?

Familiengeschichte über drei Generationen

Erich Hackl erzählt die bewegende Geschichte der Familie Salzmann, geprägt von Verfolgung und Diskriminierung bis in in die 90er-Jahre und begleitet von einem undurchdringlichen Schweigen zwischen den Generationen.

Familie Salzmann