"Hätte ich doch nur ein kritischeres Buch geschrieben"

Rushdies Autobiografie zeigt das Gewöhnliche und Aussergewöhnliche, den Mut und die Zivilcourage, aber auch das Anpassertum und die Erbärmlichkeit der Welt, in der wir leben, differenziert, eindringlich und mit Humor.

Joseph Anton

Von der Sehnsucht nach Krieg und der Angst vor Cocktailpartys

Janine di Giovanni berichtet als vielfach ausgezeichnete Journalistin seit Jahren von den Kriegsgebieten der Welt. Mit ihrem sehr lesenswerten Buch berichtet sie von ihrer persönlichen Erfahrung und Sichtweise sowie von ihrer Liebe zu einem Kollegen, dem französischen Kameramann Bruno Girodon.

Die Geister, die uns folgen

Erfundene Realitäten

Der in Frankreich geborene, in Barcelona Arabisch unterrichtende Autor hat einen ungeheuer dichten und wunderbar rhythmischen Roman geschrieben, dessen Sog, ist man einmal drin, man sich nur mehr schwer entziehen kann. 2008 mit dem Candide Preis ausgezeichnet.

Zone

Weiterdenken verlangt

Nach den legendären Tagebüchern, die 1950 und 1972 erschienen, arbeitete Max Frisch seit 1982 an einem dritten. Wieder werden äußere Ereignisse zu Kristallisationspunkten: Das Verhältnis zu einer jüngeren Frau, der Kalte Krieg, der Krebstod eines Freundes - Frisch verarbeitet sie zu brillanten Nachdenklichkeiten über Leben und Sterben, Momente des Glücks und die Last des Alterns.

Entwürfe zu einem dritten Tagebuch

Ein stinknormaler Weisser

Mehr als 2000 Jahre hat das Christentum auf die Rückkehr des Erlösers gewartet, jetzt ist er wieder da. In New York. James Frey, der amerikanische Autor, der mit pseudoautobiografischen Romanen über seine von Drogen geprägte Jugend bekannt wurde, lässt in seinem neuesten Werk dreizehn Zeugen von der Rückkehr Jesus' berichten.

Das letzte Testament der Heiligen Schrift

Verstörendes in den Pyrenäen

Der Psychothriller von Bernard Minier stand in Frankreich monatelang auf der Bestsellerliste. Zu Recht kann man nach der Lektüre sagen.

Schwarzer Schmetterling

Die Geburtsstunde der Renaissance aus einem neuen Blickwinkel

Stephen Greenblatt folgt den Spuren von Lukrez' "De rerum natura" - einem antiken Text, der zu Beginn des 15. Jahrhunderts wiederentdeckt wurde, das Denken der Menschen radikal veränderte und die Welt in die Moderne führte.

Die Wende

Eine gelebte Utopie

Sie hatten kein Geld, aber eine Idee. Sie gründeten ein florierendes Dorf namens Gaviotas - mitten im Nirgendwo. Alan Weisman erzählt die Geschichte einer gelebten Utopie, wo die Menschen im Einklang mit der Natur leben: nachhaltig und glücklich.

Gaviotas

Wir alle sind Gläubige

Die Rede, die der 2006 verstorbene David Foster Wallace im Jahr 2005 vor dem Abschlussjahrgang des Kenyon College gehalten hat, gilt in den USA mittlerweile als Klassiker und Pflichtlektüre für alle Abschlussklassen. Eine Anleitung für das Leben, deren Lektüre jedem zu empfehlen ist.

Das hier ist Wasser / This is water

Höchste Spannung mit wenigen Worten

Dem französischen Autor Yves Ravey ist ein exzellenter Kriminalroman gelungen, der den Leser sofort in seinen Bann zieht und Stimmungen einzigartig transportiert. Unbedingt lesen.

Bruderliebe

Glaube und therapiere

Ulrich Buchner wirft den diversen Anbietern von Psychotherapien vor, dass sie ihre Klienten zu Objekten machen, die sich in ihre Glaubenssysteme einfügen müssen. Unter Ausblendung der individuellen sozialen Umstände der Klienten werde vor allem in deren Kindheit gewühlt.

Wenn Irre Irrenärzte werden

Denke reaktionär

Nicolas Gómez Davila, der kolumbianische Philosoph hinterließ ein großes Aphorismenwerk, das der Karolinger Verlag auf Deutsch veröffentlicht. Sein Denken fand insbesondere in den letzten Jahren in Deutschland vermehrt Beachtung.

Auf verlorenem Posten

Gott, Kaffee und ein Stück Brot

Ilja Ilf und Jewgeni Petrow, mit ihren satirischen Romanen literarische Stars der frühen Jahre der Sowjetunion, durchquerten 1936/37 mehrere Wochen lang Amerika. Ihre Reiseerzählung wurde erst heute zusammen mit Leserbriefen von damals aus dem Russischen übersetzt. Unbedingt lesenswert.

Das eingeschossige Amerika

Vom Tanganjika See bis Boma

Tim Butcher, Kriegsberichterstatter und Afrikakorrespondent, reist auf den Spuren der Entdecker des 19. Jahrhunderts entlang Afrikas mächtigstem Strom. Allen Warnungen zum Trotz durchmisst er allein den Kongo, getrieben von dem Wunsch, sich ein eigenes Bild von einem Land zu machen, das in Krieg und Chaos versinkt.

Blood River

Banker haben das Irrenhaus übernommen

Justin Cartwrights Roman ist ein spannendes und erhellendes Buch über Zeitgeist und Finanzkrise - eben darüber, wie unsere Welt funktioniert. Unbedingt lesenswert.

Das Geld anderer Leute

Die Geschichte einer Emigration

Kim Thúy kam während der Tet-Offensive 1968 in Saigon zur Welt. Als sie 10 Jahre alt ist, flieht sie mit ihrer Familie übers Meer und gelangt über ein malaiisches Flüchtlingslager nach Kanada. 30 Jahre später erzählt sie nun die Geschichte ihrer Emigration. Herausgekommen ist ein wunderbares Buch und ein Fundus an vietnamesischen Lebensweisheiten.

Der Klang der Fremde

Warte nicht, bis du erleuchtet bist

Bernard Glassmann, sozial engagierter Zen-Meister, zeigt, wie sich die spirituelle Praxis, die eigentlich hinter Klostermauern gelebt wird, im Alltag verankern lässt. Bereichernde Lektüre.

Anweisungen für den Koch